Köln | Wenn in einer Kita durchschnittlich 40 Plätze besetzt sind, soll es eine ständige Vertretung für die Kita-Leiterin geben. So hat es die Stadt vor zwei Jahren versprochen. Umgesetzt wurde es bis heute noch nicht, klagt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und fordert endlich die verbindliche Einhaltung der Abmachung.

Ausgangspunkt waren die langen Streiks der Erzieherinnen im Jahr 2005. Ein Ergebnis der Tarifauseinandersetzung war die Einführung der Vertretungsstelle mit entsprechend erhöhter Vergütung. Bis heute seien jedoch „bei der Stadt Köln weder die Stellen eingerichtet, noch ein Verfahren zur Besetzung der ständigen Vertretungen von Leitungen von Kindertagesstätten der Stadt Köln geklärt“, so Verdi. Damit breche die Stadt Köln offen geltendes Tarifrecht.

Stadt muss als Arbeitgeberin attraktiv werden

Die Gewerkschaft unterstützt deshalb die Forderung des Personalrats Kindertagesstätten, die entsprechenden Stellen zusätzlich einzurichten. Eine Anrechnung auf den vorhandenen Personalschlüssel würde eine Reduzierung des Personals in der Gruppe bedeuten und der Aufgabe einer ständigen Vertretung nicht gerecht werden.  
„Wenn die Stadt hier weiter in Lethargie verfällt und geltendes Tarifrecht nicht umsetzt, ist es nicht nur rechtswidrig, sondern zudem eine Frage der Zeit, bis der Regelbetrieb in den Kitas auf Grund fehlendem Personal, nicht nur punktuell, sondern in den meisten Kitas in Frage steht.“ so Verdi-Fachsekretär Tjark Sauer. Die Einführung einer ständigen Vertretung trage dagegen dazu bei, auch angesichts zahlreicher vakanter Stellen die Attraktivität der Stadt Köln als Arbeitgeberin zu erhöhen.
Rund 230 der über 650 Kölner Kitas sind städtisch im Bildungsjahr 2015/16.

Autor: ehu
Foto: Auch per Rad demonstrierten Kölner Erzieherinnen 2005 für mehr Lohn und mehr Stellen. | Foto: ehu