Köln | Zwar sind in den vergangenen Tagen und Nächten im Kölner Stadtgebiet ein paar Tropfen vom Himmel gefallen. Aber das reicht nicht aus, um die latente und nun schon seit mehr als fünf Wochen andauernde Trockenheit zu beenden. Auch am Wochenende soll es wieder heiß und sonnig werden.

Besonders im Westen der Stadt gingen in der Nacht auf den gestrigen Donnerstag heftige Regenschauer nieder. Die aber brachten nach Ansicht der Grünexperten der Kölner Stadtverwaltung lediglich für die Wiesen ein wenig Linderung. Die meisten Kölner Wiesen haben zwischenzeitlich ihre Farbe von Grün auf Gelbbraun gewechselt und auch in den Waldern auf Kölner Stadtgebiet ist die Waldbrandgefahr gestiegen.

Stufe 3 auf der Skala bedeutet aber lediglich eine mittelgroße Gefahr. Und die ist vor allem in den Nadelwaldbeständen auf der rechten Rheinseite – entlang der rechtsrheinischen Heideterrasse – etwas höher als in den üblichen Mischwaldbeständen, die für den Kölner Wald charakteristisch sind. „Die Nadeln von Fichten und Kiefern trocknen nicht nur schneller aus, sie weisen darüber hinaus noch brennbare Harze auf“, erkläutert Joachim Bauer vom Kölner Grünflächenamt.

Trotz anhaltender Trockenheit am Wochenende rechnet Bauer nicht mit einer wesentlichen Erhöhung der Waldbrandgefahr. Dafür sei die Struktur des Kölner Waldes zu gemischt. Neben Buchen gibt es in Köln eine vielfältige Flora, größere Nadelwaldbestände gibt es lediglich entlang der rechtsrheinischen Heideterrasse, die sich von der Wahner Heide bis ins Bergische hineinzieht. In Köln gibt es diese Nadelwaldbestände vor allem entlang des Mauspfads sowie in Teilen des Königsforstes.

Trotz Hitzewochenende keine Erhöhung der Warnstufe notwendig

Während bei Stufe 3 die Gefahr zwar vorhanden, aber nicht wirklich virulent ist, kann es bei höheren Warnstufen auch zu Zugangsbeschränkungen für besonders trockene Waldgebiete geben. Derzeit sind nur noch punktuelle Stellen auf der deutschen Waldbrandgefahrenkarte zu erkennen. In den Waldgebieten rund um Köln, besonders im Bergischen haben die dortigen Forstbehörden sogar inzwischen wieder Warnstufe 2 ausgerufen, nach den offenbar ausgiebigeren Niederschlägen der vergangenen Tage.

Dass in Köln die Warnstufe 4 ausgerufen wird oder gar der Zugang zu den Kölner Wäldern eingeschränkt werden muss, hält Bauer für unwahrscheinlich bzw. ausgeschlossen. Eine Zugangsbeschränkung habe es in Köln bisher wegen Waldbrandgefahr noch nicht gegeben, bestätigte Bauer gegenüber der Redaktion.

Auch wenn die Waldbrandgefahr unverändert ist, sollte man offene Feuer oder Glutstellen tunlichst vermeiden. Insbesondere trockenes Laub, Reisig und kleinere Äste sind leicht entzündlich. Auch das Grillen im Freien sollte man auf die dafür vorgesehenen Plätze beschränken. Die wohl größte Gefahrenquelle sind unachtsam entsorgte Zigaretten.

Die Stadt weist darauf hin, das zwischen März und Oktober Rauchen in Waldgebieten grundsätzlich verboten ist. Auch sollte man weder Glas noch Glasscherben im Wald liegen lassen. Sie können bei entsprechendem Sonnenstand die Sonnenstrahlen so bündeln, dass sich ebenfalls Brände entzünden können.

Autor: rk