Köln | aktualisiert | Am vergangenen Wochenende fand ein Passant einen leblosen Obdachlosen am Mauritiuswall. Der Mann war in seinem Notquartier am 17. Januar gestorben. Viele Menschen fragen sich wer war der Mann, hatte er Angehörige und wie lange lebte er in Köln. Es ist wenig, was wir wissen und was die Stadt Köln zu dem Mann derzeit sagen kann. Wahrscheinlich wird der Mann seine letzte Ruhestätte auf dem Kölner Südfriedhof finden. Mittlerweile gibt es einen Obdachlosen, der den Mann und seinen Vornamen kannte: Eduard.

Der Mann wurde von der Stadt Köln zum ersten Mal am 9. März 2020 erfasst, kurz vor dem ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres. Es bestand kein wirklicher Kontakt zu dem Mann sagt die Stadt Köln. Er war auch in keinem Hilfsprogramm der Stadt Köln oder von einem der freien Träger. Er soll im Winter 2019/2020 unregelmäßig das frei zugängliche Angebot der Winterhilfe in Anspruch genommen haben. Wie und wo der Mann untergebracht war oder ob er nur auf „Platte“ lebte kann die Stadt Köln nicht sagen. Offen bleibt auch, wie oft die städtischen Streetworker Kontakt zu dem Mann hatten. Die Stadt Köln schreibt: „Die Streetworker suchen regelmäßig alle bekannten und bekannt gewordenen Aufenthaltsorte von obdachlosen Menschen auf und beraten sie unter anderem ebenso regelmäßig über die Möglichkeiten der Unterbringung. Hierbei werden aber keine persönlichen Daten erfasst. Da insbesondere der Bereich zwischen Zülpicher Platz, Rudolfplatz und Neumarkt im besonderen Fokus des Streetwork liegt, ist davon auszugehen, dass auch dieser obdachlose Mensch kontaktiert wurde.“

Unbekannt ist auch ob der Mann noch Angehörige hat. Hier leitete die Kriminalpolizei eine internationale Anfrage ein, da bei dem Obdachlosen ein ukrainischer Pass gefunden wurde. Offen bleibt, ob diese vor seiner Beerdigung gefunden werden können, die das Ordnungsamt der Stadt Köln veranlassen wird. Diese wird als anonyme Sammelbestattung wahrscheinlich auf dem Obdachlosen-Gräberfeld des Südfriedhofs erfolgen, so die Stadt Köln. Die Finanzierung der Beerdigung erfolgt durch das Amt für Soziales und Senioren. Da der Mann anonym bestattet wird, findet seine Beerdigung ohne Termin und damit die Möglichkeit um ihn zu trauern statt.

Der Tote soll Eduard geheißen haben

Auf der gestrigen Kundgebung des Aktionsbündnisses gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit wurde dem Mann gedacht und einer von zwei Obdachlosen, die daran teilnahmen, kannten den Verstorbenen. Sein Vornamen war Eduard, erzählte er und dass er Eduard seit zwei Jahren kenne. Den Nachnamen kannte er nicht. Er berichtete allerdings, dass Eduard oft mit seinem Vater in der Ukraine mit seinem Mobiltelefon telefonierte. Sofern es der Polizei gelungen sei das Mobiltelefon sicherzustellen, müsste es daher auch möglich sein Kontakt zu den Angehörigen herzustellen.

Autor: red
Foto: An dem Ort wo der Mann verstarb haben die Straßenwächter einen Kranz und ein Schild angebracht.