Köln | Die Stadt Köln wolle auch in diesem Winter wieder Hilfe für wohnungslose Menschen anbieten. In Zusammenarbeit mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe will die Stadt, dem betroffenen Personenkreis, so einen zusätzlichen Schutz vor Kälte und Nässe ermöglichen. Aber auch Menschen, die sich in Köln aufhalten und kein Einkommen oder keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben, bedürfen in solchen Notsituationen einer humanitären Hilfe und einem Schutz vor gesundheitlichen Schäden, betont die Stadt.

Das Amt für Soziales und Senioren bietet bereits seit 21 Jahren eine Winterhilfe – für die kalte Jahreszeit vom 1. Oktober bis 31. März – an. Das bestehende Unterbringungsangebot werde für diesen Zeitraum zeitlich befristet aufgestockt, erklärt die Stadt. Zudem werden sogenannte „Kältegänge“ durch ehrenamtliche Kräfte und städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt.

Im Winter 2017/2018 bietet das Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln folgende zusätzliche Hilfsangebote:

Zusätzliche Plätze in den Notaufnahmen

<UL><LI>Im Bereich der Notschlafstellen werden über die bereits bestehenden ganzjährigen Plätze hinaus vorsorglich folgende Plätze zusätzlich bereitgestellt: für Frauen zwei Plätze bei der Diakonie Michaelshoven und zwei Plätze beim Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF)

</LI><LI>für Männer und Frauen vier Plätze über das Amt für Wohnungswesen beim Internationalen Bund. Hier dürfen Haustiere mitgebracht werden. Wohnungslose Frauen mit Haustieren werden auch in der Notschlafstelle des SKF e.V. aufgenommen.

</LI></UL>

24 Stunden-Hotline für Bürgerinnen und Bürger

Auch in diesem Jahr bietet die Stadt Köln eine Telefonnummer an, unter der Bürgerinnen und Bürger sich melden können, wenn sie hilflose wohnungslose Menschen bemerken, die bei Minustemperaturen im Freien schlafen. Diese Hotline ist täglich 24 Stunden zu erreichen und wird durch den Träger der Wohnungslosenhilfe „Haus Rupprechtstraße Köln gGmbH“, ein Wohnhaus für straffällig gewordene Frauen und Männer, sichergestellt. Die Rufnummer lautet: 0221 / 474 555 45. Die Meldungen werden täglich an die Sozialverwaltung weitergeleitet.

Bürgerinnen und Bürger können sich auch direkt per Mail an das Sozialamt wenden: sozialamt.resodienste@stadt-koeln.de. Auch die Annahme von Kleiderspenden wird über diese E-Mail-Adresse vermittelt. Die Stadt Köln appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, aufmerksam hinzuschauen. Bei akut gefährdeten Menschen werden Bürgerinnen und Bürger gebeten, sich umgehend an den Rettungsdienst unter 112 zu wenden.

Kältegänge

Auch in diesem Jahr will die Stadt, nach den positiven Erfahrungen in den vergangenen Jahren, wieder Kältegänge durchführen. Dabei suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Köln in den Abendstunden bei längerfristigem Absinken der Temperaturen in den Minusbereich gezielt Plätze in der Kölner Innenstadt auf, die über die Hotline gemeldet wurden oder die als Plätze, an denen sich Wohnungslose aufhalten, bekannt sind. Die angetroffenen Personen werden vor Ort über die Unterstützungsangebote der Stadt informiert. Die Angebote und Maßnahmen der Winterhilfe werden eng mit der Polizei, den Kölner Verkehrsbetrieben und dem Ordnungsamt abgestimmt, erklärt die Stadt.

Ordnungsbehördliche Unterbringung aus humanitären Gründen

Für Menschen, die kein Einkommen oder keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben, werden im Rahmen des Ordnungsbehördengesetzes aus humanitären Gründen zusätzliche Unterbringungskapazitäten bereitgehalten. Es handle sich dabei in diesem Jahr in enger Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Männer Köln um ein Gebäude in der Vorgebirgsstraße, Neustadt-Süd.

Die Unterkunft steht grundsätzlich ab November 2017 zur Verfügung. Eröffnungs- und Schließungstermin der Einrichtung sind wetterabhängig. Öffnungszeiten (moderate Wetterperioden ausgenommen) täglich von 19 bis 8 Uhr. Mit dieser Unterbringung werden für Männer und Frauen zusätzlich 120 Schlafplätze geschaffen, sagt die Stadt. Es handle sich dabei um ein niedrigschwelliges Angebot, das ausschließlich zur Übernachtung genutzt werden kann. Das Projekt wird durch den Sozialdienst Katholischer Männer betreut.

[infobox]Diese spezielle Unterkunft ist frei zugänglich, sie kann aber auch über die Träger der Wohlfahrtspflege, Polizei, KVB, Ordnungsamt, Bahnhofsmission oder andere Notschlafstellen vermittelt werden.

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Autor: ib