Köln | Unser Platz soll schöner werden. Rund ein Jahr nach dem ersten Workshop haben Stadt, das beauftragte Planungsbüro, eine Schulklasse der Berufsfachschule Ulrepforte und einige Anwohnerinnen und Anwohner nun letzte Hand an die Neugestaltung des Yitzhak-Rabin-Platzes gelegt.

Dabei sticht vor allem die lange Sitzbank aus Massivholz ins Auge, die die elf Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Praxislehrerin Susanne Bayer zugeschnitten und verschraubt hatten. Und noch während die Berufs- und Realschüler Hand anlegten, saßen die ersten Menschen auf den neuen Bänken und nutzten sie, ein Erlebnis, dass die Anlieger des Yitzhak-Rabin-Platzes zukünftig häufiger vor ihrer Haustür sehen wollen. Und so feierten Nachbarn und Anlieger am heutigen Mittwoch ein Picknick mit Grillwürstchen und selbstgemachten Säften.

„Der Platz wird durch die nun vollendeten Maßnahmen ein lebendiger Quartiersplatz“, freut sich Susanne Flau, als Stadtraummanagerin im Baudezernat für die Umsetzung des Wettbewerbskonzepts verantwortlich. Im Januar vergangenen Jahres hatte das Berliner Planungsbüro „atelier le balto“ den zuvor von der Bezirksvertretung Innenstadt angestoßenen Wettbewerb gewonnen und im Mai 2017 den ersten „Pflanz“-Workshop folgen lassen. Kurz zuvor hatte eine „Bürgerausstellung“ bereits erste Netzwerke hervorgebracht, die sich für die gemeinsame Sache einbrachten und so gemeinsam Verantwortung übernahmen.

Belebung des Platzes ist schon spürbar

Am frühen Nachmittag wurde noch kräftig gewerkelt. Die große Sitzbank soll zukünftig zum Verweilen auf dem Platz einladen.

„Wir haben so einige Skeptiker für unsere Sache gewinnen können, vor allem ältere Menschen, die sich bisher trotz des vorhandenen Platzes einsam fühlten. Es ist unsere Verantwortung, auch solchen Menschen einen Platz in unserer Gesellschaft, in unserer Nachbarschaft zu geben“, bringt Anwohner Fabienne Stordiau den Ansatz des Wettbewerbssiegers auf den Punkt.

Nach vielen Einzelgesprächen und Abstimmungen konnte die zuständige Stadtraummanagerin schließlich die Berufsfachschule Ulrepforte dazu gewinnen, im Rahmen eines praktischen Unterricht, robuste Langbänke zu entwerfen und sie direkt vor Ort aufzustellen. Montags ging es los, am Mittwochnachmittag waren nur noch kleinere Restarbeiten zu erledigen.

Und auch sonst scheint nach mehr als 20 Jahren Schattendasein nachbarschaftliches Leben auf den Platz zurückzukehren. Das ging nicht von alleine, wie Flau berichtete. Zunächst war es wichtig, dass die Abfallwirtschaftsbetriebe AWB ihre Reinigungsintervalle erhöhten, inzwischen kommen sie täglich. Mit der Neupflanzung von 13 Beeten im Mai vergangenen Jahres wurde ein weiterer Baustein des Konzepts von Le Balto umgesetzt, zugleich eine Art Klammer. Denn deutlich mehr als die Hälfte der 13 Pflanzbeete wurden im neuen Jahr neu angelegt, auch das ein Beweis, dass das Konzept des belebten Quartiersplatzes aufzugehen scheint.

Autor: bfl
Foto: Der Yitzhak-Rabin-Platz am heutigen Mittwoch. Mit einem Picknick geht heute der zweite Workshop für die Belebung zu Ende. Erste positive Wirkungen sind schon zu spüren.