Köln | Einen neuen Jahresrekord melden die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB): 2017 zählte sie erstmals über 280 Millionen Fahrgäste. Das waren 2,9 Millionen (plus ein Prozent) mehr als im Jahr davor. Köln liegt damit unter dem Bundesdurchschnitt von 1,4 Prozent.

Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Fahrgäste stetig gestiegen, insgesamt um 49,7 Millionen. Drei Viertel davon waren mit der Bahn, ein Viertel mit Bussen unterwegs. Rund 310.000 Kunden sind mit einem Zeitticket unterwegs, das sind 37.000 mehr als noch 2008.Von den insgesamt 280,6 Millionen Fahrten entfallen rund 186,3 Millionen (66,3 Prozent) auf die Stammkunden.

Im Vergleich zu 2016 sind auch die Einnahmen aus dem Bartarif um 1,3 Millionen auf 61,1 Millionen Euro gestiegen. Grund hier hierfür ist nach KVB-Angaben vor allem die bessere Verfügbarkeit des Handytickets. 2017 nutzten es 131.600 Fahrgäste regelmäßg, im Vorjahr waren es noch 111.000.2010 war das HandyTicket mit „gerade mal 20.000 Kunden gestartet“.

Schwarzfahrerquote bleibt auf niedrigem Niveau stabil

DieSchwarzfahrerquote, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken war, hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Sie lag 2017 wie im Vorjahr bei rund zwei Prozent. Von rund 3,7 Millionen kontrollierten Fahrgästen waren demnach rund 74.500 ohne gültigen Fahrschein unterwegs. 2010 lag die Schwarzfahrer-Quote noch bei rund sechs Prozent, 2011 waren es 4,7 Prozent, 2013 3,28 Prozent. Den Rückgang führen die KVB insbesondere auf die verstärkten Kontrollen und das „Erhöhte Beförderungsentgelt“ für ertappte Schwarzfahrer von 40 auf 60 Euro zurück.

KVB-Vorstand setzt auf staatliche Förderung beim Ausbau des Angebots

Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB, will als Reaktion auf die steigende Nachfrage kurzfristig das Busangebot erhöhen und das Streckennetz der Bahn nach dem ÖPNV-Plan erweitern. „So wollen wir in den nächsten zehn bis 15 Jahren zusätzlich 100 Millionen Fahrgäste pro Jahr gewinnen“, gibt er als Ziel vor.

Die Rahmenbedingungen dafür seien günstig, sagte er.Stadt, Land und Bund hätten sich zum Ausbau des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) bekannt. Im gerade geschlossenen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sei eine Verdreifachung der Förderung und die Verstetigung des Fonds für nachhaltige Mobilität vorgesehen. Er hofft, dass die notwendigen Entscheidungen für den Netzausbau zügig gefällt werden.

Autor: ehu