Köln | Wer schon einmal in der Kölner Philharmonie, Oper oder am Schauspielhaus war, der kennt die Einsammler von Tickets. Denn viele dieser Tickets sind auch VRS-Tickets und diese werden dann von den Einsammlern an Nachtschwärmer verkauft. Jetzt gibt es eine neue aggressive Masche, wie report-K Leserin Maike S.* berichtet. Sie war vom Neumarkt in Richtung Ehrenfeld an einem Freitagabend kurz vor Mitternacht unterwegs, als sie von einem Mann bedrängt wurde, ihn kostenlos mit ihrem Monatsticket mitzunehmen.

„Ich stand gegen Mitternacht an der KVB-Haltestelle Neumarkt. Auf der Anzeigentafel wurde meine Bahn angezeigt und ich stellte mich an der Bahnsteigkante auf. Ein Mann trat aggressiv auf mich zu und fragte ob ich ein Monatsticket habe. Ich war so eingeschüchtert und perplex, dass ich das bejahte. Daraufhin forderte mich der Mann mit den Worten¸Ich fahr mit Dir mit´auf ihn umsonst bis zur Haltestelle am Ehrenfeldgürtel mitzunehmen. Auch als ich ihm sagte, so weit fahre ich nicht, ließ er sich nicht abwimmeln.“, so Maike S., die völlig verunsichert war, auch weil an der Haltestelle zu diesem Zeitpunkt nur andere Fahrgäste unterwegs waren und sie mit einer solchen Attacke zum ersten Mal konfrontiert war. „Der fragte nicht nett oder bat mich ihn mitzunehmen, sondern schüchterte mich ein.“, so Maike S.

Überrumpelt, entschied sie sich dem Ansinnen des Mannes Folge zu leisten und ihn mitzunehmen. Der blieb auch die gesamte Zeit über neben ihr stehen, bis sie ausstieg und fuhr dann noch weiter.

Das Monatsticket der KVB sieht vor, dass man von Montag bis Freitag und am Wochenende und an Feiertagen eine Person über 14 Jahren mitnehmen darf. Diesen Umstand nützte der Mann mit seinem unverschämten Verhalten aus. Die Polizei kannte so einen Fall bislang nicht, rät aber entschieden aufzutreten und ein solches Ansinnen mit einem klaren Nein zu beantworten. Zudem solle man sich von Menschen, die einen in dieser Form bedrängen, entfernen und über den Notruf die Polizei informieren.

Maike S.*, Name geändert, Name der Redaktion bekannt.

Autor: Andi Goral
Foto: Symbolbild