Köln | aktualisiert | Am Montag, 20.April, hat die Kreisgruppe Köln des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine neue Aufteilung des Straßenraums gefordert. Als Grund nennt der BUND das geänderte Verhalten der Bevölkerung im Zuge der Coronavirus.-Pandemie.

„Wenn der Radverkehr in Köln um über 200 Prozent* zunimmt, darf er nicht mehr wie bisher auf Restflächen des Straßenverkehrs und in Konkurrenz zu Fußgängern eingezwängt werden“, fordert Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied der BUND Kreisgruppe Köln. Er will die Verringerung des zweispurigen Straßenangebots für motorisierte Verkehrsteilnehmer auf eine Fahrspur in jede Richtung. „Damit“, so Röscheisen „stünde dem Radverkehr gleichberechtigt eine Fahrspur zur Verfügung.“ Als Vorbild dieser Idee nennt er einige fahrradfreundliche europäische Großstädte, wie etwa Kopenhagen, in denen dies längst üblich sei.

Solche eigenen Fahrspuren für Radfahrer würden den Radverkehr in Köln und dem Umland deutlich beleben, so die Annahme des BUND. „Außerdem würde es erheblich zum Klimaschutz und zur Verringerung von Lärm- und Luftbelastung der Anwohner beitragen“, so Röscheisen weiter. Zudem kündigte er in Kürze einen Ausführungsplan für eine Radschnellverbindung von Bergisch Gladbach nach Köln an. Die Planungen der Zivilgesellschaft müsse von der Verwaltung als wichtiger Bestandteil der überfälligen Verkehrswende angesehen und umgesetzt werden, so seine Forderung.

*Hinweis der Redaktion: Die Stadt Köln teilte zwischenzeitlich mit, dass der Radverkehr nicht im gesamten Stadtverkehr um 200 Prozent zugenommen habe, sondern stadtweit nur um 5 Prozent. Es gebe eine einzige Dauerzählstelle an der Alfred Schütte-Allee bei der ein einmaliger Peak von plus 242 Prozent gemessen worden sei. Aber dabei handele es sich um einen Ausreißer, so die Stadt. Der KFZ-Verkehr habe in Köln allerdings um 50 Prozent abgenommen. 

Autor: CdV
Foto: Symbolbild