Düsseldorf/Köln | Laut der Deutschen Bahn sind in Nordrhein-Westfalen rund 270 der mehr als 4.000 Eisenbahnbrücken dringend sanierungsbedürftig und sollen in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren erneuert werden. In Köln sind davon 37 kleinere Brücken betroffen. Insgesamt ist laut Bahn bei rund 1.900 Brücken eine Instandsetzung nicht oder nur bedingt wirtschaftlich.

Die Brückenbauwerke würden mindestens alle drei Jahre geprüft und einmal pro Jahr im Rahmen einer Begehung in Augenschein genommen, so die Bahn. Die betriebliche Sicherheit jeder einzelnen Brücke sei damit jederzeit gewährleistet. Dies gehe auch aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis ’90/Die Grünen zum Zustand von Eisenbahnbrücken in NRW hervor.

Die Bahn ordnet den Zustand der Eisenbahnbrücken in vier Zustandskategorien ein, denen eine wirtschaftliche Bewertung zu Grunde liege. Für alle Kategorien gelte, so die Bahn, dass die Brücken befahrbar und die Sicherheit nicht beeinträchtigt sei. Danach seien in NRW rund 1.900 Brücken den Kategorien 3 und 4 zugeordnet. Das heißt, bei diesen Brücken ist eine Instandsetzung nicht oder nur bedingt wirtschaftlich.

Von den bundesweit knapp 25.000 Eisenbahnbrücken sind laut Bahn rund 9.200 Brücken älter als 100 Jahre. Insgesamt stünden knapp 1.400 Brücken zur Erneuerung an. Um dem Investitionsbedarf nachkommen zu können stehe man derzeit in Verhandlungen mit dem Bund zur Finanzierung der Infrastruktur in den kommenden Jahren, so die Bahn.

Köln: OB Roters appelliert an Bundesregierung

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über den immensen Sanierungsbedarf bei den Bahnbrücken in Nordrhein-Westfalen wiederholt Oberbürgermeister Jürgen Roters seinen Appell an die Bundesregierung, mehr Mittel für den dringend notwendigen Erhalt und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen.  Die Stadt Köln habe immer wieder auf verschiedenen Ebenen auf diese für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts enorm wichtige Thematik hingewiesen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme dazu.

So habe die Stadt bereits vor zwei Jahren zusammen mit dem Nahverkehr Rheinland und der Deutschen Bahn die Ertüchtigung des völlig überlasteten Bahnknotens Köln bei Bund und Land als Maßnahme von höchster verkehrlicher Bedeutung für das Rheinland angemahnt. Anfang Mai hätte sich der Oberbürgermeister in einem Brief an Finanzminister Wolfgang Schäuble für eine deutliche Ausweitung der Finanzmittel zur Sanierung der Infrastruktur eingesetzt.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto