Berlin | Jede dritte Eisenbahnbrücke in Deutschland ist stark beschädigt oder so kaputt, dass sie abgerissen werden muss. Das geht aus Antworten der Bundesregierung auf eine Anfragen der Grünen hervor, berichtet die „Bild-Zeitung“. Danach werden 8.146 Brücken (31,9 Prozent) in die Schadenskategorien drei („Instandsetzung noch möglich“) und vier (massive Schäden, müssen abgerissen werden) eingestuft.

Besonders betroffen von kaputten Eisenbahnbrücken sind dem Bericht zufolge die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Rheinland-Pfalz. Hier weisen bis zu 44 Prozent der Brücken starke Schäden auf. Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer forderte Bund und Bahn auf, mehr die Schiene zu investieren.  Statt Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 zu fördern, sollte der Erhalt der Eisenbahninfrastruktur oberste Priorität haben, sagte Krischer der „Bild-Zeitung“.

In NRW ist fast jede zweite Eisenbahnbrücke sanierungsbedürftig

Bereits am 21. Mai 2014 hatte die Deutsche Bahn auf die Kritik speziell in NRW reagiert. Man versichert in einer schriftlichen Stellungnahme, dass alle Brücken in NRW sicher sei, weil man diese alle drei Jahre prüfe und einmal pro Jahr bei einer Begehung in Augenschein nehme: „Die betriebliche Sicherheit jeder einzelnen Brücke ist damit jederzeit gewährleistet.“ In NRW gebe es mehr als 4.000 Eisenbahnbrücken. Dazu zählten auch Signalbrücken, von denen rund 270 dringend saniert werden müssten. In NRW seien rund 1.900 Brücken, also fast die Hälfte aller NRW-Brücken, den Kategorien Drei und Vier zuzuordnen, so die Bahn. Deren Instandsetzung sei nicht oder nur bedingt wirtschaftlich. Es sei klar, dass es zusätzlichen Investitionsbedarf bei Eisenbahnbrücken gebe, so die Bahn. Deutschlandweit seien 9.200 Brücken älter als 100 Jahre.

Autor: dts, ag