Köln/Bonn | aktualisiert | Die Probleme mit verunreinigter Luft in Flugzeugen von Germanwings halten an: Am Donnerstag verhinderte ungewöhnlicher Geruch in der Passagierkabine den Start einer Maschine auf Sardinien. Das Flugzeug sei vorsorglich wieder zum Gate zurückgekehrt, teilte die Lufthansa-Tochter mit. Die 143 Passagiere sollten am Nachmittag mit einer Ersatzmaschine von Cagliari zum Flughafen Köln/Bonn geflogen werden, wie Unternehmenssprecher Heinz Joachim Schöttes sagte. Welcher Art der Geruch war, müsse noch untersucht werden.

Das Problem hatte sich laut Germanwings bereits nach der Landung des Airbus A319 in Cagliari mit 126 Passagieren bemerkbar gemacht, als routinemäßig eine Hilfsturbine eingeschaltet wurde. Dieser Zusatzgenerator versorgt das Flugzeug am Boden mit Strom und die Klimaanlage mit Druckluft. Der Pilot habe die Hilfsturbine sofort deaktiviert.

Nach dem Einschalten des zweiten Triebwerks beim Rückflug hatte die Crew laut dem Unternehmen erneut Geruch in der Kabine bemerkt. Daraufhin habe sich der Kapitän entschlossen, vorsorglich wieder zum Gate zurückzurollen und die Passagiere aussteigen zu lassen. Das Flugzeug werde nun noch einmal eingehend geprüft.

Erst kürzlich waren zwei ähnliche Vorfälle publik geworden. Ende 2010 waren die Piloten von Gasaustritten im Cockpit so benommen, dass sie den Airbus A319 nur mit Mühe sicher landen konnten. Mit demselben Flugzeug hatte es bereits im Mai 2008 einen ähnlichen Zwischenfall über Dublin gegeben, der es zur Umkehr zwang.

Am Wochenende räumte auch der Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa Probleme mit kontaminierter Kabinenluft in seinem Riesenflieger A380 ein, bei dem teils Triebwerke hätten ausgewechselt werden müssen.

Autor: dapd
Foto: Symbolfoto – eine Germanwings-Maschine im Anflug auf den Flughafen Köln Bonn