Köln | Am heutigen Donnerstagvormittag haben die Bauarbeiten zur neuen A1-Rheinbrücke bei Leverkusen offiziell mit dem symbolischen Spatenstich gestartet. Zum Festakt in Merkenich waren 200 Gäste geladen, darunter Vertreter von Bund, Land und den betroffenen Städten. Schon vor der Veranstaltung waren rund 50 Demonstranten von Bürgerinitiative „Rheintunnel“ und „Lev muss Leben“ vor dem Zelt versammelt um lautstark gegen den Eingriff in die Giftmülldeponie zu protestieren. Auch die Polizei war vor Ort.

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Ersten Maßnahmen haben bereits begonnen

Die vorbereitenden Maßnahmen im Bereich des Autobahnkreuzes Leverkusen-West haben bereits begonnen. An der A59 soll ab Januar 2018 ein neues Regenrückhaltebecken entstehen, um für eine saubere Entsorgung des Fahrbahnwassers zu sorgen.

Die eigentlichen Arbeiten für die Rheinbrücke starten im Frühjahr 2018. Ersten Schritte sind dann die Arbeiten an den Fundamenten der Brückenpfeiler sowie der beiden Widerlager und der linksrheinischen Vorlandbrücke, sagt Straßenbau.NRW.

Neue Rheinquerung für Pkw und Lkw für 2020 vorgesehenen


Aufgrund der Demonstrationen, erfolgte der symbolische Spatenstich im Zelt.

Im Jahr 2020 sollen auf dem ersten Teil der neuen Rheinquerung Autos und vor allem wieder Lkw fahren können. Ende 2024 sollen die Arbeiten in diesem Bereich abgeschlossen sein und den Verkehrsteilnehmern alle Fahrbeziehungen zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten für den Neubau der A1-Rheinbrücke belaufen sich auf 740 Millionen Euro. Die späteren Bauabschnitte, so Straßenbau.NRW, umfasse den Ausbau der A3 zwischen den Anschlussstellen Leverkusen-Zentrum und dem Autobahnkreuz Leverkusen (A1/A3) und den Ausbau der A1 zwischen den Autobahnkreuzen Leverkusen-West und Leverkusen.

„Die A1 ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in Deutschland. Mit dem achstreifigen Ausbau wird sie bald deutlich leistungsfähiger sein und damit die Mobilität in der Region erheblich verbessern“, sagt Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Es ist eines der wichtigsten Projekte in Europa, denn die Situation aktuell ist keine gute Visitenkarte für die Stadt. Deshalb ist es auch in Ordnung wenn Bürgerinnen und Bürger Demonstrieren. Es ist ihr gutes Recht. Doch wichtiger ist jetzt, dass weiterhin Planungen so schnell verlaufen wie bei der Planung für den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke. Dabei hat die alte rot-grüne Landesregierung mit Groschek gute Arbeit geleistet“, unterstreicht Hendrik Wüst, Verkehrsminister NRW.

Laute Demonstration vor dem Zelt 

Das laute Pfeifen der Demonstranten und die Rufe waren auch im Zelt nicht zu überhören. Auch die Polizei war vor Ort und beobachtete das Geschehen. Mitglieder der Bürgerinitiative „Rheintunnel“ und „Lev muss Leben“ protestierten weiterhin, gegen die Öffnung der ehemaligen Deponie Dhünnaue. Aber auch die Leverkusener Grünen waren vor Ort. „Das Projekt, aber vor allem die damit verbundene Öffnung der Mülldeponie, ist eine absolute Katastrophe. Wir sind nicht gegen den Bau einer neuen Rheinbrücke, sondern lediglich um die Öffnung der Mülldeponie und dem Bau einer achtsteifigen Brücke. Daher fordern wir dringend eine andere Lösung“, betont Klaus Wolf von den Grünen Leverkusen. Die Forderung: Eine große Tunnellösung/Kombinationslösung ohne die Deponie zu berühren. „Es handelt sich um eine wilde Deponie, das bedeutet es wurde nicht dokumentiert, wo und was und in welcher Konzentration abgekippt wurde. Und genau das ist das gefährliche daran. Wir wissen nicht wie die Substanzen reagieren werden, wenn in diese Deponie eingegriffen wird“, fügt eine Demonstrantin von der Bürgerinitiative „Rheintunnel“ hinzu.

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Kölner CDU: „Ein wichtiger Tag für die Mobilität in Köln und der Region“

„Das ist der Startschuss für eines der bedeutendsten Verkehrsprojekte Nordrhein-Westfalens in den kommenden Jahren. Es ist zudem ein wichtiger Tag für Köln, weil wir mit der neuen Brücke die Mobilität in der Region deutlich verbessern“, sagt Bernd Petelkau, Vorsitzender der Kölner CDU-Fraktion: „Mit dem Bau der Brücke realisiert die schwarz-gelbe Landesregierung ein zentrales Projekt, um den Dauerstaus auf Kölner Autobahnen zu begegnen. Schon mit der Fertigstellung des ersten Bauteils Ende 2020 können wir auf eine spürbare Entlastung hoffen, weil dann endlich wieder Lastwagen über die Brücke fahren dürfen.“

Autor: Irem Barlin
Foto: Elfriede Sauerwein-Brasksiek, Enak Ferlemann, Hendrik Wüst und Hendrik Schulte