Köln | Köln hat eine Bündnis Verkehrswende mit einem eindeutigen Slogan: „Oben bleiben“. Jetzt schenkt das Bündnis der Stadt und den Ratsmitgliedern eine Machbarkeitsstudie für eine Verlängerung der Stadtbahnlinie 13 bis zum Rhein – eine clevere, innovative und wahrscheinlich auch kostengünstige Lösung. Aber ob das den Stadtoberen passt?

Köln ist eine Bürgerstadt mit Bürger*innen die sich immer wieder für ihre Stadt engagieren. Ein Engagement das es so nur in wenigen anderen Millionenstädten – wenn überhaupt – gibt. Jetzt schenkt das Bündnis Verkehrswende Köln dem Rat eine Machbarkeitsstudie für eine Weiterführung der Stadtbahn der Linie 13 bis zum Rhein. Die Frage ist, ob Rat und Verwaltung offen für ihre Bürger*innen, deren gute Ideen sind.

Die Verkehrswende sieht den Vorschlag der städtischen Verwaltung kritisch und dass sie ohne Ratsbeschluss eine Verlängerung der Linie 13 ausgeschrieben hat. Eine der Varianten – eine unterirdische Fortführung mittels Rheinquerung ins Rechtsrheinische bis zum Bahnhof Mülheim über eine Länge von 14 Kilometer erzürnt die Aktivist*innen. Sie schätzen diese Variante auf eine Bauzeit von 60 Jahren, 7 Milliarden Euro Kosten und sehen damit hohe CO2-Emissionen einhergehen. Für sie ist eines klar: „Eine Mobilitätswende kann nur oberirdisch stattfinden. Andernfalls würde die dringend notwendige Klimawende mangels Geld und Ressourcen mit all den negativen Folgen wie Feinstaubbelastung, Baustellen- und Verkehrschaos et cetera ausbleiben.“ Von den Ratsmitgliedern fordern sie den Stopp des Ausschreibungsverfahrens der städtischen Verwaltung.

Das schlägt das Bündnis Verkehrswende vor

Das Bündnis spricht sich für Niederflurtechnik aus. Der Wochenmarkt auf dem Klettenberggürtel, extrem beliebt und die Bäume an der Gürtelstrecke bleiben erhalten und sogar an die Unterführung haben die Aktivist*innen gedacht. Dort braucht die Stadtbahn mehr Durchfahrthöhe. Die soll geschaffen werden indem die Fahrbahn und Stadtbahnstrecke um 30 cm abgesenkt wird. Die generelle Idee ist eine Fahrspur des Individualverkehrs für die Stadtbahn zu nutzen. Tempo 30 auf dem Klettenberggürtel und keine Parkplätze mehr an der gesamten Allee und an den Gehwegen. Es gibt keine separaten Links- und Rechtsabbieger mehr. Stellplätze könnten in einer Quartiersgarage im Bereich des Bahndamms realisiert werden. Das Bündnis rechnet vor, dass durch seine Planungsideen 6.000 Quadratmeter für neue Spiel- und Aufenthaltsflächen gewonnen werden könnten.

Es bleibt abzuwarten, ob städtische Verwaltung und Politik die Ideen aufgreifen.

Autor: red | Visualisierung: Bündnis Verkehrswende/Dipl.-Ing. Stadtplaner Rolf Beierling-Hémonet