Köln | Zu den KVB-Kunden kommt der Nikolaus mit drei Tagen Verspätung: Ab nächsten Sonntag gibt es nicht nur neue Fahrpläne, sondern jede Woche auch 1.000 Fahrten mehr als bisher. Unterm Strich macht das 18.500 Kilometer mehr aus. Dazu kommen 20 neue Busse, 45 Bus- und Straßenbahnfahrer wurden zusätzlich eingestellt.

„Wir reagieren damit auf die gestiegene Nachfrage“, erklärt KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske. Randbezirke werden vor allem durch neue Buslinien besser angebunden, bei stark genutzten Linien wurden die Fahrtakte „verdichtet“.

Etwa auf der Linie 18 nach Bonn: Noch fährt die Bahn hier samstags ab 16 Uhr und sonntags ganztägig südlich von Schwadorf lediglich im Stundentakt. Künftig wird die Strecke samstags und sonntags bis 20 Uhr im 30-Minuten-Takt bedient. Durch eine geänderte Streckenführung der Buslinie 130 und eine neue Linie 134 bis zur Universität wird das neue Wohngebiet Sührter Feld besser an die Innenstadt angeschlossen.

Neue Buslinie für Gewerbegebiet Feldkassel

Um vor allem Beschäftigten im Gewerbegebiet Feldkassel wurde – in Absprache auch mit den Ford-Werken – die neue Buslinie 124 eingerichtet. Sie fährt vom Breslauer Platz/Hauptbahnhof über Amsterdamer Straße/Gürtel in Kölns Norden und soll eine Alternative zur Autofahrt über die Leverkusener Brücke bieten.

Die „Campuslinie“ 142 fährt künftig auf dem stark nachgefragten Abschnitt zwischen den Haltestellen Bahnhof Ehrenfeld und Weißhausstraße/Klettenberg montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr alle 10 Minuten. Bisher galt hier der 20-Minuten-Takt.

Zum Lentpark jetzt nur noch ein Taxi-Bus

Eine neue Buslinie 179 soll die Linie 9 zwischen Deutz und Neubrück entlasten. Mangels Nachfrage wird die Linie 127 zum Lentpark eingestellt, sie endet jetzt wieder am Ebertplatz. Als Ersatz gibt es die Taxi-Bus-Linie 184. Wer sie nutzen will, muss sie 30 Minuten vorher telefonisch bestellen (0221/547 18 50). Die neue Buslinie 179 soll die Stadtbahn-Linie 9 zwischen Neubrück und Deutzer Bahnhof entlasten.

Um die neuen Angebote mit den „alten“ zu verbinden, mussten die Fahrpläne zum teil geringfügig geändert werden. Zu Umbaumaßnahmen wird es am Bahnhof Rodenkirchen und am Breslauer Platz kommen. Die 20 neuen Dieselbusse entsprechen der EU–Norm 6. Die Ausschreibung für 50 neue E-Busse ist in Arbeit.

KVB favorisiert weiter Tunnellösung für Ost-West-Achse

Auf die politische Diskussion zur Neugestaltung der Ost-West-Achse will KVB-Chef Fenske nicht eingehen. Stattdessen erklärt er, welche „fachlichen Gründe“ für die von der KVB favorisierte lange Tunnellösung ist. Grundlage dafür ist, dass die Option für einen Rheintunnel offengehalten wird. Wenn aber ein oberirdischer Ausbau gefördert werde, werde es dann aufgrund der Förderrichtlinien keine Bundesmittel mehr für einen U-Bahn-Tunnel geben.

Bund fördert KVB-Digitalisierung mit 14,7 Millionen Euro

Neue Fördermittel – und das ist die gute aktuelle Nachricht – gab es jetzt allerdings im Rahmen des Bundes-„Sofortprogramms Saubere Luft 2017-2020“. Nachdem daraus schon 11,7 Millionen Euro nach Köln geflossen waren, sind es jetzt noch einmal 14,7 Millionen. Mit dem Geld sollen das interne digitale Betriebssteuerungssystem und die Fahrgastinformation ausgebaut werden. Um die Fördermittel zu erhalten, muss die KVB selber 44,3 Millionen Euro aufbringen. Außerdem erhielt die KVB Bundesmittel fü die Beschaffung von 30 Elektrofahrzeugen und die zum Betrieb nötige Ladeinfrastruktur.

Die „Campuslinie“ 142 wird künftig zu den stark nachgefragten Zeiten im 10-Minuten-Takt bedient.

Autor: ehu