Köln | Wie soll der Verkehr in einer Großsttadt zukünftig so organisiert werden, dass die Staus und Wartezeiten deutlich verringert werden? Diese Frage berührt gleich eine ganze Palette von ökologischen, sozialen und auch ökonomischen Fragestellungen.

Der Verkehrssektor ist für rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Während in anderen Sektoren seit 1990 zum Teil deutliche Emissionsminderungen erzielt wurden, sind die des Verkehrs im gleichen Zeitraum sogar leicht angestiegen, trotz Fortschritte in der Motorentechnik und Einschränkungen durch Umweltzonen. Damit entfernt sich die Bundesrepublik weiter von ihren in Paris festgelegten Klimaschutzzielen. Zudem drohen aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht nur in Köln Fahrverbote für besonders abgasintensive Fahrzeuge wie ältere Dieselmodelle. Grund genug also über die Zukunft urbaner Mobilität zu sprechen.

Genau das taten an diesem Wochenende rund 100 Fachleute aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft auf Einladung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Im Rahmen einer so genannten Perspektivwerkstatt sollten diese Fragestellungen konstruktiv diskutiert werden. Die Veranstaltung diente zudem als Plattform für Lösungen und mögliche Projekte, die Anstöße für eine tragfähige Verkehrswende geben sollten.

Integriertes Klimaschutzkonzept soll Abhilfe schaffen

„Wir nehmen unsere Verantwortung zur Einsparung von Treibhausgas-Emissionen sehr ernst und haben ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet. Denn auch die Mobilität im Rheinland entwickelt sich stetig weiter und der LVR muss seinen Beitrag dazu leisten, die Anforderungen der Verkehrswende frühzeitig anzunehmen“, betonte LVR-Bau- und Umweltdezernent Detlef Althoff.

Inhaltlich wurde die Veranstaltung von Dennis Priester (Zukunftsnetz Mobilität NRW), Prof. Dr. Manfred Fischedick (Vizepräsident Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie), Prof. Dr. Claudia Hornberg (Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen) sowie von Umweltaktivist und Innovator Jörg Heynkes konzipiert. Moderiert wurde sie von karen Brandl und Rolf Fliß, Vorsitzender des Umweltausschusses im LVR.

Hausmesse mit Austauschmöglichkeiten

Neben der eigentlichen Diskussion fand zudem eine Art Hausmesse statt. Hier konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im so genannten „Schaufenster Mobilit“ den jüngsten Stand in Sachen alternative Fahrzeuge und Mobilitäts-Formen betrachten.

Es gab elektrifizierte Fahrräder, Roller und Transportpedelecs sowie weitere umweltfreundliche Fahrzeuge, die direkt vor Ort zur Probefahrt anstanden. Weitere Teilnehmer und Aussteller waren unter anderem Initiativen aus dem Bereich Mobilität, Anbieter von Fahrradverleihsystemen sowie weitere Dienstleister.

Autor: bfl
Foto: v.l.n.r.: Prof. Dr. Manfred Fischedick, Rolf Fliß, Detlef Althoff, Karen Brandl, Prof. Dr. Claudia Hornberg, Jörg Heynkes und Dennis Priester schauten in die „Zukunft der Mobilität“. Foto: Matthias Jung/LVR