Berlin/Düsseldorf | aktualisiert | Auch am zweiten Tag nach den schweren Unwettern an Pfingstmontag in Nordrhein-Westfalen ist der Bahnverkehr wegend der Unwetterschäden noch stark beeinträchtigt. So enden im Fernverkehr die IC- und ICE-Verbindungen durch das Ruhrgebiet nach wie vor vorzeitig in Hamm, Köln und Münster. Reisende bittet die Deutsche Bahn, sich vor Fahrtantritt online zu informieren.

Auch im Regional- und S-Bahnverkehr sind laut Angaben der Bahn weiterhin folgende Strecken gesperrt:

Köln–Düsseldorf, Köln-Worringen-Neuss, Mönchengladbach–Viersen, Düsseldorf–Neuss, Essen–Gelsenkirchen, Essen–Bottrop, Essen–Düsseldorf, Marl-Sinsen–Recklinghausen–Essen, Duisburg–Essen-Dortmund, Dortmund-Herne-Wanne-Eickel, Oberhausen-Dortmund, Düsseldorf Eller–Duisburg Wedau und Großraum Oberhausen-Mathilde. Für die meisten Strecken ist laut Bahn ein Busersatzverkehr vorgesehen.

Reisende sollten sich, so die Bahn, auf Fahrzeitverlängerungen einstellen.

DB: Verheerende Schäden verhindern geregelten Bahnverkehr an Rhein und Ruhr
Laut Bahn sind die Schäden am Schienennetz der Rhein-Ruhr-Region noch schlimmer als befürchtet. Ein geregelter Bahnverkehr ist unverändert noch nicht möglich. Große Bahnhöfe wie Düsseldorf und Essen sind weitgehend vom Zugverkehr abgeschnitten. Obwohl tausende DB-Mitarbeiter mit großem persönlichen Einsatz an einer Normalisierung der Lage arbeiteten, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, wann die Züge wieder fahrplanmäßig verkehrten, so die Bahn.

Das gesamte Ausmaß der Schäden sei trotz intensiver Einsätze immer noch nicht abschließend erkennbar. Wie schwierig sich die Lage gestalte, lasse sich daran ablesen, dass Streckenerkundungen teilweise mit Hubschraubern der Bundespolizei vorgenommen würden, da mit dem Zug oder Auto kein Durchkommen sei. Auch steckten zurzeit immer noch 16 Züge auf offener Strecke fest und blockierten die Trassen.
Die Deutsche Bahn hat heute noch einmal ihre kostenlose Hotline mit Personal verstärkt (08000 99 66 33). Gestern verzeichnete die Servicenummer ein Rekordaufkommen von über 40.000 Anrufen in wenigen Stunden. Darüber hinaus arbeitet laut Bahn ein Arbeitsstab daran, die DB-Informationen im Internet und über mobile Services ständig auf den neuesten Stand zu bringen. Entsprechende Informationen zur aktuellen Betriebslage können, so die Bahn, unter www.bahn.de/aktuell  abgerufen werden.

Laut Angaben der DB gelten weiterhin folgende Kulanzregelungen für Reisen, die von den aktuellen Störungen betroffen sind:

In den Reisezentren der DB oder bei den Mitarbeitern der DB Information in den Bahnhöfen können zuggebundene Fahrkarten für die nächstmögliche Reiseverbindung sowie die Nutzung des nächsten – gegebenenfalls auch höherwertigen – Zuges gültig geschrieben werden. Das gilt auch für eventuell notwendige Umwege. Tickets und Reservierungen werden auf Wunsch in den DB Reisezentren oder online kostenfrei erstattet, wenn Reisende von der Fahrt zurücktreten möchten.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto