Köln | Es ist 21:24 Köln Hauptbahnhof. Pünktlich rollte der RB 25 ein – einer der Regionalzüge der DB Regio aus dem Dieselnetz. Der Zug ist gut frequentiert und Kundenbetreuerin Meltem Farlioglu steigt gut gelaunt zu. Im Zug erwarten sie schon zwei ihrer Kollegen. Und sie machen sich zu Dritt auf den Weg um die Fahrkarten der Kunden zu kontrollieren oder wenn gefordert diese auch zu beraten. In der Videoreportage erzählt Kundenbetreuerin Farlioglu wie man Kundenbetreuer bei der DB Regio wird, welche Schulungen sie durchlief, die schönen Seiten des Jobs, aber auch wie man mit Situationen umgeht die schwierig sind

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An diesem Abend ist die Fahrt ruhig, die Fahrgäste gut gelaunt, sogar zwei Freundinnen von Farioglu fahren mit. Zwei junge Frauen haben keinen gültigen Fahrschein, sie geben bereitwillig ihre persönlichen Daten an und sind beim Verlassen des Zuges sichtlich frustriert. Ob sie die Bahn ohne gültiges Ticket nutzten oder dieses nur vergessen haben wird eine andere Stelle klären. Farlioglu erklärt, dass man viele Menschen kennenlerne und sie vor allem die Vielfalt an ihrem Job mag. Gerade die Berufspendler kenne man nach einer Zeit. Dies bestätigt auch ihr Kollege der im Bergischen wohnt.

Beide verstehen sich nicht mehr als der Schaffner alter Prägung, auch wenn sie heute noch eine Zange zum Entwerten von Fahrscheinen dabei haben. Denn daneben haben sie auch ein Smartphone mit einer App, der den Kunden guten Service garantiert. Etwa den richtigen Anschluss zu vermitteln oder zu wissen wann der Zug einfährt, aber auch um miteinander zu kommunizieren. Gerade in den Abend- und Nachtstunden ist Sensibilität für die Situation und psychologisches Geschick gefragt. Auch an den tollen Tagen muss man ein besonderes Verständnis entwickeln sagt die junge Kundenbetreuerin.

Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, der kann sich in vier bis sechs Monaten umschulen lassen. Wer dies noch nicht hat, der auch eine Ausbildung als „Kauffrau oder Kaufmann für Verkehrsservice“ abschließen. Denn Kundenbetreuer im Nahverkehr bedeutet mehr als nur einen Satz auswendig zu können: „Denn Fahrschein bitte“. Und das ist ja heute oft kein Schein mehr, sondern das digitale Ticket auf dem Smartphone oder die Plastikkarte.

Autor: Andi Goral
Foto: Mit Zugbegleiterin Meltem Farlioglu in der Nachtschicht unterwegs auf dem RB 25