Köln | Glatt wie ein Kinderpopo, frisch geteert und schwarz regennass glänzend präsentierten sich die 1,8 km sanierter Radweg am Porzer Rheinufer beim heutigen Proberadeln von Klaus Harzendorf, dem Leiter des Amtes für Verkehrstechnik, und dem Porzer Bezirksbürgermeister Willi Stadoll. Der lobte die Verwaltung für die schnelle Arbeit, hatte aber auch Anregungen für weitere Straßensanierungen im Gepäck. Den neuen Radweg kann man übrigens auch bei einer kleinen Herbsttour wunderbar testen, rechtsrheinisch nach Porz zur Groov, ein Käffchen, dann mit dem Krokodil übersetzen und linksrheinisch retour.

Der neue Radweg, das betonte vor allem Klaus Harzendorf, ist aber nicht nur für Freizeitradler attraktiv, sondern wird mittlerweile auch von vielen Porzern genutzt, die in der Stadt arbeiten. Die Entwicklung des rechtsrheinischen Radweges nimmt im südlichen Teil auch immer bessere Formen an. Entlang der Poller Wiese gibt es ab der Alfred Schütte Allee die neue Fahrradstraße bis unter die Südbrücke, wo Radler Vorfahrt haben, dann die noch relativ neue Strecke durch das ehemalige Militärgelände und jetzt in Porz Westhoven 1,8 km vollsanierter Radweg.

Die Sanierung sei recht einfach und daher mit 55.000 Euro auch recht kostengünstig gewesen, so Harzendorf. Der alte Belag musste lediglich abgenommen werden, an den Wurzeln der Bäume wurde ein Gewebe eingebaut und dann neu geteert. Die Baumwurzeln, so ein Mitarbeiter des Straßenbauamtes, seien aber nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Köln gebe jedes Jahr rund 1,5 Millionen Euro für die Sanierung von Radwegen aus, so Harzendorf. Dieses Geld sei gut angelegt, denn der Radverkehr habe im Zeitraum von 2004 bis 2012 um 25 Prozent in Köln zugenommen, so der Amtsleiter. Beeindruckend ist übrigens die Bauzeit für die 1,8 km lange Strecke: Nur fünf Tage.

Bezirksbürgermeister Stadoll hat auch gleich Pläne, wo man das Geld am besten ausgeben könne. Alleine der Radweg am Porzer Rheinufer sei 14 km lang und die Aufgänge Porz Mitte seien, genauso wie die Radwege an der Groov, ebenfalls durch Wurzelwerk deformiert. „Als Auftakt kann ich die jetzt abgeschlossene Maßnahme gar nicht hoch genug loben, muss aber ein weiter so fordern“, so Stadoll.

Der sanierte Radweg ist auch ideal für Radtouren in den Süden Kölns geeignet, vor allem weil man beidseitig des Rheinufers eine kleine Schleife drehen kann. Die kleine Tour kann, wie schon oben beschrieben, bis zur Groov führen. Wer eine weitere Tour plant, kann den Rhein auch bei Mondorf queren. Harzendorf machte auch darauf aufmerksam, dass die frisch geteerten 1,8 km zum langen Radweg von Basel bis zur Deutschen Grenze am Niederrhein gehören, für die etwas hartgesotteneren Tourenfahrer.

Autor: Andi Goral
Foto: Klaus Harzendorf und Willi Stadoll radeln Probe – nicht ganz vorbildlich, denn der Fahrradhelm fehlt.