Köln | Der Flughafen Köln Bonn erwartet über die Osterferien weit mehr als eine halbe Million Fluggäste und die Luftverkehrswirtschaft erwartet Engpässe für ganz Deutschland.

Zwischen dem 12. und 28. April erwartet der Flughafen Köln Bonn 574.000 Passagiere. Das sei allerdings ein Rückgang von vier Prozent zum Vorjahr. Schon am ersten Wochenende der Ferien, dass jetzt vor der Tür steht wollen 106.000 Menschen mit den Fliegern abheben. Am 26. April soll der verkehrsreichste Einzeltag mit rund 39.000 Fluggästen sein. Am letzten Ferienwochenende rechnet der Airport sogar mit 109.000 Reisenden.

Die meisten Reisenden wollen in die Sonne.Die Türkei, Spanien und Italien haben unter den Zielländern die Nase vorn. Städte- und Businessreisende zieht es über Ostern außer nach Berlin, München und Hamburg vor allem nach London, Wien und Mailand. Der Flughafen Köln Bonn macht darauf aufmerksam, dass aufgrund des großen Andrangs die Kontrollen vor den Gates länger dauern könnten und daher die Fluggäste mehr Zeit einplanen sollten.

Luftverkehrswirtschaft warnt vor Engpässen an Flughäfen zu Ostern

Nach dem Chaos im Sommer 2018 drohen der Luftfahrtbranche zu Ostern neue Engpässe. „Die Lage bleibt angespannt, denn die Nachfrage nach Luftverkehr wächst weiter“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Er warnte, „schon die vor uns liegenden Osterferien werden eine große Herausforderung“.

Die Branche erwartet 2019 ein neues Rekordjahr mit über 250 Millionen Fluggästen. Rekordniveau hat längst die Zahl der Beschwerden bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP). Sie hat sich 2018 auf 32.238 nahezu verdoppelt.

87 Prozent der Beschwerden kamen von Fluggästen, wie der Geschäftsführer der Schlichtungsstelle, Heinz Klewe, den Funke-Zeitungen erklärte. Der Trend ist ungebrochen. Nach seinen Angaben stieg im ersten Quartal 2019 die Zahl der Beschwerden von Fluggästen von 1.598 auf 3.163. 2018 galt nach vielen Verspätungen und Flugausfällen in der Branche als „Chaosjahr“.

Von Randow mahnte, man brauche „dringend“ Fortschritte bei der Lösung der strukturellen Kapazitätsprobleme, insbesondere bei der Flugsicherung sowie bei der Organisation der Passagier- und Gepäckkontrollen. Die Branche klagt seit Langem über lange Warteschlagen und fordert effizientere Kontrollen. Die große Koalition prüft eine weitere Privatisierung der Passagierkontrollen. Dazu werden zwei Gutachten vom Bundesrechnungshof und von Verwaltungsexperten der Universität Speyer erwartet.

Autor: Von Redaktion, dts
Foto: Flugreisende am Flughafen Köln Bonn