Köln | aktualisiert | In den kommenden Jahren soll die Infrastruktur im Nordrhein-Westfalen (NRW) ausgebaut werden. Dafür soll ein neuer „Tempomacher“ für den Verkehr her: der Rhein-Ruhr-Express (RRX). Am heutigen Dienstag wurde das neue Verkehrsprojekt des Landes NRW und dem Nahverkehr Rheinland vorgestellt. Der RRX soll die Metropolen in der Rhein-Ruhr-Region auf der Kernstrecke von Köln über Düsseldorf, Duisburg und Essen bis nach Dortmund im durchgehenden 15-Minuten-Takt miteinander verbinden. Für das Rheinland soll dies eine engere Verknüpfung mit dem Ruhrgebiet und Westfalen ermöglichen. Welche Bedeutung der Ausbau des RRX für NRW hat und haben wird erklärt NRW-Verkehrsminister Michael Groschek im Interview mit report-K.

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Mehr als 3,5 Milliarden Euro fließen in den kommenden Jahren in den Ausbau des RRX in ganz NRW, so das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Ab Dezember 2018 sollen die ersten RRX Fahrzeuge auf den Schienen in NRW zu sehen sein. Insgesamt sollen 82 Elektrotriebwagen im Vorlaufbetrieb des RRX in NRW fahren. Die neuen Fahrzeuge sollen zudem kostenloses Internet und durchschnittlich 200 weitere Sitzplätze anbieten, als die jetzigen Regionalzüge.

Rund 560.000 Berufspendler sollen von den neuen Zügen profitieren können, denn insgesamt werden die RRX Züge elf Städte und Gemeinden anfahren. Dafür soll auch die Infrastruktur ausgebaut werden: die Strecke Köln – Mülheim – Düsseldorf – Benrath werde dafür Vierspuhrig. Die Strecke Düsseldorf – Benrath – Duisburg sogar Sechsspurig. So sollen 60 Züge in jede Richtung am Tag fahren können.

Zusätzlich sollen 19 Bahnhöfe und Haltepunkte auf der Strecke des RRX dafür modernisiert werden.

Ausbau S11

Bei dem Ausbau des RRX soll es nicht bleiben. Auch der S-Bahn-Ausbau in Köln sei wichtig. Daher soll zunächst der Takt der S-Bahn-Linie 11 in den Hauptverkehrszeiten zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Worringen von bisher 20 auf 10 Minuten verdichtet werden.

Kritik von der FDP NRW

Der RRX sei ohne Zweifel eines der wichtigsten Verkehrsprojekte NRWs, sagt die FDP NRW. Das Versprechen von Verkehrsminister Groschek, dass es nun zu schnellen Verbesserungen im Schienenverkehr komme, sei jedoch realitätsfremd, so die Freien Demokraten NRW. „Verkehrsminister Groschek macht haltlose Zusagen und täuscht so die Menschen. Der Rhein-Ruhr-Express ist wichtig und von großem Nutzen für die Region. Aber das dringend notwendigeProjekt zur Verbesserung derSchieneninfrastruktur ist noch lange nicht sicher aufs Gleis gebracht. Minister Groschek suggeriert den Bürgerinnen und Bürgern, dass der RRX zeitnah rollen wird. Damit täuscht er die Menschen. Der Verkehrsminister verschweigt die ungelösten Probleme beim Engpass auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg, die bislang ein Bremsklotz für dasgesamteProjekt sind. Ebenso lässt der Minister unter den Tisch fallen, dass das angekündigte Investitionspaketerst in ferner Zukunft wirksam wird.Dieleidgeprüften Pendlerinnen und Pendler in Nordrhein-Westfalenbrauchen aber keine leeren Versprechen vor der Wahl, sondern zeitnah echte Verbesserungenim Schienenverkehr“, kritisiert Christof Rasche, verkehrspolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion NRW.

Autor: Irem Barlin