Köln | Die Leverkusener Rheinbrücke an der Bundesautobahn BAB A 1 muss neu gebaut werden, weil ihre Stahlträger der Belastung des stark angestiegenen Verkehrs nicht mehr standhalten. Ziel ist es 2023 eine neue Brücke mit 10 Fahrspuren fertig gebaut zu haben. Jetzt beginnt Straßen.NRW mit den Probebohrungen links und rechts des Rheines. Auf Leverkusener Seite führen die Bohrungen auch durch die Altdeponie „Dhünnaue“.

Probebohrungen auf beiden Seiten des Rheins

Heute stellte Straßen.NRW die ersten Pläne für Erkundungsbohrungen für den Neubau der Brücke vor. Sechs Monate lang sollen rund 300 Bohrungen erfolgen. Zum einen bohrt man weil man nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg sucht, zum anderen um die Beschaffenheit des Baugrundes festzustellen. Die Bohrungen finden sowohl auf Kölner Stadtgebiet in Niehl, wie auch in Leverkusen statt. Dabei dürften die Kölner Bohrungen unkomplizierter sein, denn hier liegt nicht die Deponie „Dhünnaue“. Los geht es auf Leverkusener Stadtgebiet kommende Woche mit den ersten 17 Bohrungen auf dem Areal der Deponie. Durch die Bohrungen könne der Trassenverlauf besser festgelegt werden, so der Projektleiter von Straßen.NRW Christoph Jansen.

Sichtschutz gegen Ablenkung

Für die Bohrungen in der Deponie „Dhünnaue“ habe man ein Konzept auch mit dem Betreiber Currenta abgestimmt. Zum einen werden die Bohrungen mit einem Sichtschutz versehen, so dass LKW und PKW Lenker nicht abgelenkt werden. Das anfallende Bohrgut, bei den ersten 17 Bohrungen – die bis zu 40 Meter tief in den Grund führen – etwa 30-40 Tonnen werde in sofort verschließbaren Containern aufgefangen, dann erst analysiert und von der Currenta entsorgt. Nach den Bohrungen verspricht man die Löcher wieder so zu verschließen, dass die Deponie wieder intakt sei. Man rechnet mit zwei Arbeitstagen pro Bohrloch. Kontinuierlich werde gemessen, dass wenn Schadstoffe austreten sofort gehandelt werden könne,verspricht Straßen.NRW.

[infobox]

Die neue Leverkusener Rheinbrücke

Im Jahr 2017 soll mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden. 2020 soll die alte Brücke abgerissen werden. Dann soll auch schon der erste Teil der Brücke fertig sein, der dann den Verkehr aufnimmt. Anschließend wird der zweite Teil gebaut. Die Brücke soll in etwa die Gestalt erhalten, die sie jetzt schon hat. Zeitgleich wird auch das Leverkusener Kreuz ertüchtigt werden, da die dortigen Bauten ebenfalls aus den 60er Jahren stammen. Bis 2023 soll dann der zweite Teil der neuen Brücke fertig gestellt sein. Insgesamt soll die Brücke dann in jeder Fahrtrichtung fünf Fahrstreifen haben, damit die einfließenden Verkehre in Niehl und die abfließenden Verkehre in Leverkusen genügend Raum haben. Die Autobahnabschnitte, die auf die Brücke zuführen sollen vierstreifig ausgebaut werden. Die Kosten werden auf rund 450 Millionen Euro geschätzt. Nach jetzigen Planungen ist die neue Brücke dann für eine Belastung von 128.000 Fahrzeugen täglich gerüstet.

[/infobox]

Autor: dts
Foto: An den rot eingezeichneten Punkten soll ab der kommenden Woche bis zu 40 Meter tief gebohrt werden. Zu sehen ist die Deponie „Dhünnaue“, der Park Neuland und die Bundesautobahn A 1 bei Leverkusen