Köln | aktualisiert | Seit einigen Jahren wird im Rat der Stadt Köln über ein Wasserbusliniensystems am Rheinland diskutiert. Im November 2016 fuhr eine Delegation der Stadt Köln dafür sogar nach Rotterdam, wo die Wasserbusse schon längst Alltag sind. Eine Machbarkeitsstudie soll nun die Möglichkeiten auf dem Rhein untersuchen. 

Machbarkeit eines regionalen Wasserbussystems auf dem Rhein soll untersucht werden

Die Städte Köln, Leverkusen und Wesseling, sowie Nahverkehr Rheinland (NVR), Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und wupsi haben sich als Partner zusammengeschlossen. In einer Studie wollen sie gemeinsam die Machbarkeit eines regionalen Wasserbussystems auf dem Rhein untersuchen lassen. Unterstützt werden sie vom Region Köln/Bonn e.V., der die Zusammenarbeit koordiniert. „Die Partner wollen die verkehrliche, betriebliche und technische Machbarkeit eines Wasserbussystems im Rheinland untersuchen und bewerten lassen. Die Studie soll gegenüber früheren Untersuchungen auf erweiterten, aktuellen Kriterien basieren. So sollen aktuelle Entwicklungen in der Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur sowie des Mobilitätsverhaltens berücksichtigt werden“, sagt die Stadt Köln.

Ziel der Partner sei es, zukunftsfähige und innovative Lösungsansätze für eine interkommunale und regionale Mobilitätsentwicklung zu erarbeiten. Dabei sollen auch alternative Verkehrskonzepte und die Verknüpfung mit dem übrigen Nahverkehrsangebot und dem Radverkehr soll geprüft werden. Die Machbarkeitsstudie sei beim Land Nordrhein-Westfalen förderfähig. Die Stadt Köln wolle als federführende Verwaltung für dieses Projekt zeitnah den entsprechenden Förderantrag stellen.

Grüne freuen sich

„Wir freuen uns, dass Verkehrsdezernentin Blome beim Wasserbus am Ball bleibt und unseren Ratsbeschluss für ein regionales Wasserbus-System umsetzen möchte. Wir unterstützen sie ausdrücklich darin, ein solches Wasserbus-Angebot zu verfolgen!“, freut sich Lino Hammer, verkehrspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion. Bereits 2010 beauftragte die grüne Fraktion ein Gutachten, mit dem Ergebnis, dass der Schiffslinienverkehr für das ÖPNV-Netz an mindestens 12 Haltestellen und ca. 22 Buslinien Verknüpfungsmöglichkeiten herstellen kann. „Wenn nun immer mehr regionale Akteure ein Wasserbussystem befürworten, belegt dies, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Wir sind zuversichtlich, dass Köln bald um ein attraktives ÖPNV-Angebot reicher sein wird.“, so Lino Hammer. Auch der Oberbürgermeisterkandidat der SPD Jochen Ott machte sich im Wahlkampf für eine Studie eines Wasserbusnetzes stark.

Autor: ib
Foto: Was in Köln noch diskutiert wird, ist in Rotterdam längst Alltag: Die Wasserbusse sind bereits seit 1999 fester Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs und gar nicht mehr wegzudenken