Köln | Sommerferien – da verlässt der Kölner seine Stadt. Um bis zu 20 Prozent nimmt der Autoverkehr in dieser Zeit ab. Die Gelegenheit, fällige Straßensanierungen zu erledigen. Die Stadt lässt sich ihre neun Maßnahmen rund 5,24 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen Projekte von Rheinenergie, SteB und KVB geplant. Was dann sicher wieder zu den gewohnten Staus führen wird.

Folgenreichstes Projekt ist sicherlich die geplante Erneuerung der Fahrbahndecke der Stadtautobahn B55a in Kalk zwischen dem Höhenberger Ring und der Kalk-Mülheimer-Straße (Kalkberg). Hier hakt es jetzt schon wegen der laufenden Tunnelsanierung. Als „massiven Eingriff“ wertet Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung, denn auch diese 500.000 Euro teure Maßnahme, die am kommenden Montag, 16. Juli, beginnen wird und schon am 30. Juli beendet sein soll.

In Fahrtrichtung Kreuz Köln Ost muss sich der Verkehr mit nur einer Fahrspur begnügen. In Richtung Zoobrücke kann während der Sanierungsarbeiten täglich zwischen 20 und 5 Uhr nur einspurig gefahren werden. Jeweils gesperrt werden in dieser Zeit die Anschlussstellen Frankfurter Straße (Montag, 16. Juli, und Donnerstag, 19. Juli) und Buchforst (Dienstag und Mittwoch, 17. und 18. Juli). Vom 25. Juli (22 Uhr) bis 30. Juli (5 Uhr) wird die B 55a in Fahrtrichtung Innenstadt zwischen Autobahnkreuz Köln-Ost und Zoobrücke gesperrt. Gleiches gilt für die Anschlussstellen Frankfurter Straße und Köln-Buchforst/Waldecker Straße. Umleitungen werden eingerichtet.

Geradezu winzig mutet da die Fahrbahnsanierung auf Kyoto- und Victoriastraße zwischen Gereonsmühlengasse und Kardinal-Frings-Straße Richtung Hauptbahnhof an. Dabei wird abschnittweise eine der beiden Fahrspuren gesperrt. Bauzeit: 16. bis 27. Juli. Kosten: 50.000 Euro.

Die Erneuerung der Fahrbahndecke steht auch für die Widdersdorfer Landstraße zwischen Lise-Meitner-Ring und An der Ronne in Widdersdorf und Lövenich an. Für die jeweiligen Bauabschnitte gibt es eine Vollsperrrung. An der Kreuzung Curt-Stenvert-Straße entsteht ein Kreisverkehr, hier kann der Verkehr an der Baustelle vorbei geführt werden. Bauzeit: 23. Juli bis Oktober. Kosten: 740.000 Euro.

Eine neue Fahrbahndecke braucht ebenfalls der Klettenberggürtel zwischen Eisenbahntunnel und Luxemburger Straße. Vier Bauabschnitte sind hier geplant, die Baustellen können bei jeweils halbseitiger Straßensperrung passiert werden. Mitte Juli bis Mitte Oktober. Kosten: 1,1 Millionen Euro.

Und noch einmal neuer Fahrbahnbelag – diesmal für den Heumarkt zwischen Am Malzbüchel und Rheinuferstraße. Eigentlich hätte das schon im vorigen Jahr erfolgen sollen, doch da hat die Stadt keine Baufirma gefunden. Ein generelles Problem, so Amtsleiter Harzendorf: Die Bauindustrie hat derzeit Hochkonjunktur. Hier werden außerdem Verkehrsinseln umgebaut und neue Ampeln installiert. Richtung Rhein kann der Verkehr an den jeweiligen Bauabschnitten vorbeigeführt werden. Bauzeit: 16. Juli bis Ende August. Kosten: 240.000 Euro.

Auf Sperrungen und damit verbundene Umleitungen müssen sich Autofahrer in Vogelsang und Müngersdorf einrichten. Um den Schulweg für die neue Schule am Wasseramselweg sicher zu gestalten, werden auf dem Girlitzweg und der Widdersdorfer Straße neue Zebrastreifen und Ampelanlagen installiert. An der Baustelle regelt eine Ampelanlage den wechselseitigen Verkehr an der Baustelle vorbei. Die Eisenbahn-Unterführung muss zeitweilig geschlossen werden. Bauzeit: Mitte Juli bis Ende August. Kosten: 180.000 Euro.

In zwei Bauphasen wird die Fahrbahn der Piusstraße in Ehrenfeld erneuert. Zusätzlich werden Arbeiten an der Stadtentwässerung und den Parkflächen vorgenommen. Einige Bereiche werden bei Vollsperrung saniert, Umleitungen werden eingerichtet. Bauzeit: 16. Juli bis Oktober. Kosten: 430.000 Euro.

Schon begonnen hat die Umrüstung der Ampelanlagen an der Kreuzung an der Kreuzung Deutz-Mülheimer Straße/Opladener Straße. Gearbeitet wird zwar in der verkehrsarmen Zeit zwischen 9 und 15 Uhr sowie nachts, trotzdem kann es hier unter Umständen wegen zeitweiliger Spursperrungen zu Staus kommen. Bis zum 21. August will man aber fertig sein – dann beginnt die „Gamescom“-Messe und es wird ein Besucheransturm erwartet. Kosten: 300.000 Euro.

Im Ulrichsgasse/Sachsenring wird der radfreundliche Umbau der Ringe fortgesetzt. Der Verkehr kann in der Regel einspurig an den abgesperrten Bauabschnitten vorbeifahren. Bauzeit: bis Januar 2019. Kosten: 1,7 Millionen Euro.

Zu einem laufenden Projekt – dem Bau der Nord-Süd-Bahn – gehört auch die Verlegung einer Trinkwasserleitung durch RheinEnergie in der Bonner Straße. Die Arbeiten in einem offenen Graben haben schon im Februar begonnen und sollen Ende August beendet sein. Jetzt stehen die Querung der Fahrbahn in Höhe der Hausnummer 481 und die Kreuzung Raderberggürtel an. Der Autoverkehr kann in beide Fahrrichtungen einspurig an den Baustellen vorbeifließen. Eng wird’s für Fußgänger und Radfahrer, weil vor dem Haus Nr. 481 beide Wege zusammengelegt werden.

Unter der Kolumbastraße hat die Rheinenergie schon kurz nach Jahresbeginn einen neuen Fernwärmeschacht in Betrieb genommen. Der Rückbau des alten, in die Jahre gekommenen ist für den 22. Juli bis zum 28. August geplant. Weil er in der Mitte unter der Tunisstraße liegt, werden die drei Hauptspuren Richtung Ebertplatz gesperrt, der verkehr wird über die Abbiegespuren an der Baustelle vorbei geleitet. i

Ausgebaut wird die Fernwärmeversorgung in Bickendorf. Hier verlegt die Rheinenergie schon seit Februar zwischen dem ehemaligen Güterbahnhofs Ehrenfeld und dem Westcenter eine neue Leitung. Zwischen dem 22. Juli und dem 28. August muss die Äußere Kanalstraße an der Einmündung Nonniweg gekreuzt werden. In dieser Zeit steht dem Verkehr Richtung Norden nur eine Fahrspur zur Verfügung. Die Bauarbeiten sollen Ende Januar 2019 beendet sein.

Kaum hatte Beyonce ihr Konzert am vergangenen Sonntag ihr Konzert im Rheinenergie-Stadion beendet, rückten am benachbarten Salzburger Weg die Bagger der Stadtentwässerungsbetriebe (SteB) an: Aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen müssen die zwischen Jahnwiese und Dürener Straße bestehenden durch Kanäle ersetzen. Bis zum 18. Dezember will man fertig sein. Weil hier große Parkplätze sind, geschieht die Arbeit in enger Absprache mit dem 1. Fc köln und dem Sportamt.

An der Berrenrather Straße zwischen Weyertal und Universitätsstraße erneuert die SteB bius Ende August eine Entwässerungsanlage. Der Verkehr wird durch eine Ampelanlage als Einrichtungsverkehr geregelt.

Auch die KVB ist während der Sommerferien nicht untätig. Nur indirekt wird die Öffentlichkeit etwas von der unterirdischen Arbeit an den Gleisen der Linien 13 und 18 mitbekommen. Zwischen Wiener Platz und der U-Bahn-Rampe in Buchheim werden vom 23. Juli bis zum 26. August die elastischen Schienenlagerungen ausgetauscht. Für die KVB-Nutzer gibt es Ersatzbusse – die Fahrten dauern länger und sorgen für mehr verkehr auf den Straßen.

Weil die gut 50 Jahre alten Betonplatten unter den Gleisen im Bereich der Haltestelle Gleueler Straße/Gürtel zerbröselt sind, werden sie auf einer Länge von 90 Metern erneuert. Der Fahrbetrieb der Linie 13 soll dadurch nicht gestört werden. Vom 11. bis 14. August wird allerdings die Kreuzung Gürtel/Gleueler Straße gesperrt, eine Umleitung für Autofahrer wird eingerichtet. Richtung Aachener Straße ist nur noch eine Fahrspur frei. Bauzeit: 8. bis zum 15. August.

An der Kreuzung Deutz-Mülheimer Straße/Opladener Straße werden schon die Ampelmasten ausgetauscht.

Autor: ehu