Köln | Im Sommer hatte der NVR erstmals seinen „Stationsbericht 2013“ vorgelegt, in dem der Zustand der 190 Bahnhaltestellen in seinem Zuständigkeitsbereich untersucht und bewertet wurde. Dabei hatte die Station „Köln-Hansaring“ zusammen mit 23 anderen Stationen im NVR-Gebiet mit einem „nicht mehr akzeptablen Erscheinungsbild“ abgeschnitten. Seitdem sind seitens Deutscher Bahn, Stadt und städtischen Unternehmen erste Gegenmaßnahmen erfolgt. Weitere, mittelfristige Maßnahmen will man bis März 2015 umgesetzt haben.

Bahn hat 30.000 Euro investiert

Vandalismus und Graffiti sorgten an vielen Stationen für große Probleme, so der kommissarische Bahnhofsmanager für Köln der DB Station und Service, Kai Rossmann. Am Hansaring, wo täglich zwischen 28.000 und 30.000 Reisende verkehren, habe man seit Bekanntwerden des NVR-Berichts rund 30.000 Euro investiert: Sitzbänke sind erneuert worden, ebenso wie Papierkörbe und die Informationstafeln des Wegeleitsystems, die Decke samt Verkleidung wurde gereinigt und frisch angestrichen, das Gleisbett gereinigt. Allgemein wurde die Reinigung an der Station verbessert, um den Gesamteindruck zu verbessern und damit auch zu erhalten.

Stadt: Zwischenebene entrümpelt

Seitens der Stadt Köln sei im Rahmen des Stadtbildforums mit diversen Partnern wie den Kölner Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) und der Rheinenergie ein Maßnahmenpaket verabredet worden, das ebenfalls zur Aufwertung der Haltestelle beitragen solle, so die Stadtraummanagerin Franka Schinkel von der Stadt Köln. So hätten die AWB ihre Reinigungskonzept unterhalb der Bahnstation komplett auf Nassreinigung umgestellt, eine Reinigung der Flächen in der Ebene auf Straßenniveau zwischen der Bahnstation unter der U-Bahn-Haltestelle der KVB wird 12 Mal pro Woche durchgeführt.  Außerdem hat die Stadt im Umfeld der Haltestelle den Stadtraum „entrümpeln“ lassen – alte Sitzpöller aus Beton wurden entfernt ebenso wie Sträucher. Um Angsträume und Schmuddelecken unterhalb der Bahnstation verschwinden zu lassen, soll im Frühjahr 2015 ein neues Lichtkonzept der Rheinenergie mit 35 zusätzlichen Strahlern in dem Bereich umgesetzt und die Zwischenebene zwischen den Bahngleisen der DB und den Stadtbahngleisen erhellt werden.

Weniger Wildplakatierer – neues Lichtkonzept

Schon jetzt habe man die bestehende Beleuchtung mit helleren Leuchtmitteln ausgestattet, so Schinkel. Ferner ist eine aufwendige Reinigungsaktion der Stadtbahn-Haltestelle am Hansaring geplant, speziell an die schwer zu erreichenden Stellen der Treppenaufgänge von der U-Bahn-Haltestelle zur Zwischenebene, die stelleweise mit einer dicken Schicht aus Taubenkot bedenkt sind. Die AWB hätten bereits jetzt die Reinigung intensiviert, so Schinkel. Für die noch anstehenden Reinigungsarbeiten würde eine fünfstellige Summe veranschlagt, da an manchen stellen aufwendig eingerüstet werden müsse, um eine vollständige Reinigung zu ermöglichen. Um das Wildplakatieren einzudämmen wurden von dem zuständigen Unternehmen für Außenwerbung einfache Metallrahmen an den Wänden und Säulen der Zwischenebene angebracht, um den Bereich für das ordentliche Plakatieren zu kennzeichnen – mit Erfolg, so Schinkel, das Wildplaktarien rund um die Haltestelle Hansaring habe deutlich abgenommen.

„Wir nehmen die Qualitätsberichte des NVR sehr ernst und versuchen aufgeführte Mängel schnellstmöglich zu beseitigen. Allerdings ist die Erfassung des Stationszustandes immer eine Momentaufnahme. Denn leider erleben wir es zu oft, dass gerade eine Station wieder auf Vordermann gebracht wurde und unmittelbar danach wieder Schmierereien, Vandalismus und grobe Verunreinigungen feststellbar sind“ so Rossmann. Für die Beseitigung dieser Schäden müsse man sehr hohe Beträge aufwenden. In Köln sei dies jähliche eine „mittlerer sechsstelliger Betrag“.

NVR: Aufenthaltsqualität für Fahrgäste verbessern

„Die Bahnhöfe und Haltestellen sind die Aushängeschilder im ÖPNV. Wir müssen daher unseren Kunden zumindest eine angemessene Aufenthaltsqualität bieten und deshalb alles tun, um gemeinsam mit DB Station und Service, den Städten und Gemeinden sowie den weiteren Beteiligten zu Verbesserungen zu kommen“ so NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober. Der NVR werde die Stationsqualität künftig regelmäßig erheben und alle Qualitätsmängel an die Betreiber der Stationen weiterleiten. Dazu soll auch eine App erstellt werden, um das Melden von Beschädigungen und Mängel durch Fahrgäste einfacher und effektiver zu machen. „Nur so können sie auch gezielt angegangen werden.“, so Reinkober. Denn im Interesse der Fahrgäste wolle man dazu beitragen, die Situation an den Haltestellen zu verbessern.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Ein erster Teil des neuen Lichtkonzepts ist bereits umgesetzt: Die Zwischenebene an der Haltestelle Hansaring vor und nach der Maßnahme.