Köln | Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) meldet einen deutlichen Verlust für das Geschäftsjahr 2020 und das obwohl die Tarife im Durchschnitt um 2,5 Prozent erhöht wurden. In Zahlen beträgt der Verlust des VRS 131,68 Millionen Euro oder rund 19 Prozent zum Vorjahr. Der Verlust steht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

So machte der VRS im Jahr 2020 einen Gesamtumsatz von 562,21 Millionen Euro (693,89 Millionen Euro in 2019). Die größten Verluste lagen bei den Bartarifen, gefolgt von den Zeit-Tickets für Erwachsene. Beim Zeit-Ticket für Azubis stieg der Umsatz in 2020. Bei den Zeittickets waren die geringsten Rückgänge bei den Job-/Großkundentickets zu verzeichnen.

Auch die Einnahmen durch die „Handytickets“ sanken von 39,11 auf 29,85 Millionen Euro. Der VRS bietet keinen positiven Ausblick und spricht davon, dass die „Nutzerfinanzierung auf nicht absehbare Zeit eingebrochen ist“ sowie für 2022 keine Rettungsschirm-Mittel mehr zur Verfügung stehen. Beim VRS sieht das Management daher zwei Szenarien: Eine Reduktion des Angebots oder verstärkte Finanzierung durch die öffentliche Hand. Eine Reduktion des Angebotes stände allerdings in direktem Gegensatz zu dem Versprechen eines Ausbaus des ÖPNV vor dem Hintergrund der Klimakrise und Anstrengungen um eine Verkehrswende.

Autor: red