Köln | Hannelore Kraft, verkleidet als Scheichin, ist jetzt Ehrenmitglied bei der KG Blomekörfge und das Prinzengardemariechen legte einen flotten Tanz zu Ehren der Ministerpräsidentin auf die Bohlen der Bühne des Ostermannsaales im Sartory. Kraft war total überrascht von der Ehre und hatte leichte Probleme mit der Kappe auf ihrer schon vorhandenen Kopfbedeckung. Gehen Sie mit report-k.de auf einen Zug durch die jecke Gemeinde.
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Wer nicht lesen will kann gucken: So sah es in den Sälen und auf den Parties aus >
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Die steilste Party der Freitagnacht feierte die Kölner Narrenzunft. Wer an der Wolkenburg spontan vorbeikam den empfing der Ausdruck „ausverkauft“ und so war es auch. Über 1.700 junge und junggebliebene Jecken feierten auf allen Floors und in allen Räumen der Wolkenburg eine rauschend jecke Nacht, denn der Titel des Events ist Programm: „Keine Nacht zu Hause“. Als die Höhner kurz vor Mitternacht auf die Bühne gehen und „Ich bin ene Räuber…“ anstimmen hätte zwischen die Schunkel und Tanzmasse kein Pappnäschen mehr gepaßt. Diese Party muss man mindestens einmal im jecken Leben erlebt haben.

Bei der Großen Allgemeinen in der Mülheimer Stadthalle saß man dagegen noch in wohlgeordneten Reihen. Besonders aktiv war ein Tisch in der Mitte mit einem roten Cowboy, dem Vorsitzenden der SPD Jochen Ott. Die standen schon nach wenigen Sekunden Kölschfraktion und rissen so schunkelnd den gesamten Saal mit. Bei der Großen Allgemeinen blickt man auf eine anstrengende aber erfolgreiche Session zurück. Vor allem die Kooperation mit der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft Schnüsse Tring im Rahmen der Mädchensitzung erwies sich als Glücksfall. Streng getrennt die einen links, die anderen rechts vom Mittelgang schunkelte man dennoch am Ende gemeinsam und wird dies auch weiter tun, denn der Vorverkauf läuft schon prächtig. Auch die Flöhe, also die Nachwuchskarnevalisten bei der Großen Allgemeinen gedeihen hervorragend und mit dem 2. Platz im Tanzwettbewerb ist man hochzufrieden.

Full House meldete auch die Fidele Holzwurmsitzung im Kristallsaal der Kölnmesse. Hier feiern die Tischler aus Köln und der Region, gemeinsam mit ihren Lieferanten und Kunden aus ganz Deutschland. Schon nach den ersten beiden Nummern mit den 2 Schlawinern und Wicky Junggeburth, so Holzwurm-Sprecher Leber, war der Saal raderdoll. Der Holzwurm nascht auf dem Orden in diesem Jahr am Zuckerhut, einmal aus Köln und einmal aus Rio und am Ordensbändchen fährt die kölsche Seilbahn. Zum achten Mal moderierte Walter Passmann die Sitzung.

Bei der Schnüsse Tring, einen Saal weiter im Congress-Saal der Kölnmesse gab es einen Auftritt des eigenen Dreigestirns vor stehendem Saal. Das Publikum setzte sich keinen einzigen Augenblick hin und huldigte so seinem Trifolium. Das war sichtlich ergriffen und selten sah man einen so gelösten Prinz Ralf III in einem der Säle. Der Bauer sagte noch einmal sein, nach 38 Kölsch und 7 Schnitzeln, wie Ralf III verriet, verreimtes Gedicht auf die kölschen Mädcher auf und Jungfrau Katharina dankte ergriffen allen Unterstützerinnen und Unterstützern. Erlebnisse wie Auftritte im Hotel Wasserturm und danach bei der Auffangsstation für Obdachlose, die normalen Menschen verschlossen blieben, habe andere Menschen aus ihnen gemacht, resümierte die kölsch Jungfrau Katharina die über 400 Auftritte in dieser extrem kurzen Session.

Bei den Grielächern knubbelte es sich im Foyer als die Pause in vollem Gang war. Zu einer ausverkauften Sitzung, übrigens die dritte in Folge, gesellte sich noch eine nicht abzuschätzende Zahl an blau-goldenen Bürgergardisten inklusive deren Präsident Markus Wallpott, die die zweite Abteilung einläuteten. Unter den Gästen auch drei superhübsche Superheldinnen von der Mosel Yvonne, Silke und Nadine, die Stimmung und Sitzungsprogramm lobten. Wie sollte es bei Superheldinnen anders sein, hatten die drei Damen natürlich einen besonders superjeile Zick bei Brings.

Bei Jan von Werth im großen Saal des Sartory hieß es langsam Abschied nehmen. Tanzpaar Kathrin Arnold und Christian Bergsch wirbelten mit ausgelassener Fröhlichkeit über die Bühne und begeisterten das Publikum. Allerdings war es auch einer der letzten Auftritte des Tanzpaares, denn beide hören nach fünf Jahren auf. Auch für das Jan und Griet Paar der Session 2013 heißt es langsam Abschied nehmen, so schwang einen winzig kleinen Moment auch ein wenig Wehmut durch den Saal, bevor man es noch einmal richtig krachen ließ. Anmerken muss man allerdings kritisch, dass Singen kein Allheilmittel für gute Stimmung ist und manch einer der Amateure, der ein karnevalistisches Amt und sei es nur für eine Session ergreift, das Singen besser den Profis überlässt. Gemeint ist das Jan und Grietpaar, ansonsten kölsch sympathisch, in der Tonlage dann doch ein wenig zu knödelig.

Neben vielen anderen Feiern, dem Karneval in den Kölner Kneipen, trafen sich auch die Nippeser Bürgerwehr im Pullman Hotel, die Löstigen Brücker Müüs im Gasthaus „Em Hähnche“ zur Jugendparty, die Dorfgemeinschaft Widdersdorf im Festzelt zur Kostümsitzung, die jungen Jecken zu Kölle Alarm im Hotel am Wasserturm, im Kölschfestzelt, auf den alternativen Sitzungen und der Arena die Feierwütigen.

Autor: Andi Goral
Foto: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit der Kappe der KG Blomekörfge