Köln | Es ist Früh am Morgen im Früh am Dom, als sich die ersten Karnevalisten treffen und vor allem die Mitglieder der Nippeser Bürgerwehr. Es ist ein Zug durch die Gemeinde angesagt und es gilt das noch designierte Dreigestirn beim Einzug in die Hofburg zu begleiten. Touristen tanzen zu den Klängen des Regimentsspielmannszuges und Holländerinnen bewundern die Bäuche der Gardisten. Eine Betrachtung.

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Dort wo noch vor kurzem Glühwein ausgeschenkt wurde, direkt vor dem Früh am Dom stehen gegen 10 Uhr morgens zwei Holländerinnen. Sie betrachten das bunte Treiben vor dem Brauhaus. Den Selfiekünstlern von der Stattgarde schenken Sie dabei weniger Aufmerksamkeit. Es sind die Bäuche der kölschen Gardisten die es ihnen angetan haben und die Damen leicht mittleren Alters wie zwei Teenager giggeln lassen. Immer wieder fallen die Worte „oh, maar hij heeft een grote buik“. Dafür braucht man keinen Google Translator um zu verstehen, was die Damen in Entzücken versetzte. Leider spielte der Regimentsspielmannszug der Nippeser Bürgerwehr nicht den kölschen Hit der Boore „Jo, wenn d’r Buch nit wör“. Überhaupt fanden die – zugegeben noch wenig Touristen – viel Freude an dem Dargebotenen. Einige tanzten zu den Klängen der dicken Trumm, andere wiederum fragten erstaunt, was denn hier am Alter Markt los sei und freuten sich über bunte Bilder an diesem grauen und stürmischen Unwettertag. Vielleicht würden Tafeln helfen in mehreren Sprachen wie: „dit is aangewezen triumviraat“, „c’est le triumvirat désigné“, „è il triumvirato designato“, „jest to wyznaczony triumwirat“ oder „this is the designated triumvirate“. Anmerkung der Redaktion: Der Vereinfachung halber haben wir auf die Übersetzung von „dat … kütt“ verzichtet.

Der Präsident der Nippeser Bürgerwehr Artur Tybussek, Vater des Dreigestirns 2018, zog es vor im orangefarbigen Oldtimer-Bulli die Strecke zu absolvieren. Der Zug der dann am Alter Markt startete, einige Roten Funken fanden spontan am Alter Markt mit den Worten „ach hier seid ihr“ zueinander, war schon fast ein Mini-Rosenmontagszug. Um Gerüchteküchen vorzubauen: Ob das nun die Gardisten waren, die an Rosenmontag wegen der Verkürzung des Rosenmontagszuges – damit dieser noch im Hellen ankommt – nicht mehr mitgehen dürften, war angesicht des dichten Geknubbels nicht festzustellen. Das die Nippeser Unterstützung von Wolters Bimmelbahn erhielten, wunderte nun niemanden mehr, schließlich knüpfte der Prinz in Spe zarte Bande, zur Prinzessin des Schokoladenexpresses und legendärer Rote Funken Marie Tania Wolters, wie erst jüngst bekannt wurde.

Also kurz gesagt: Die Blauen Funken hatten zwar nicht die Spitze, wurden aber von Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn begleitet und alle acht anderen Traditionskorps begleiteten ihre orangefarbigen Brüder auf dem langen Weg vom Alter Markt bis zum Hotel Pullman, der Residenz und Hofburg des Kölner Dreigestirns 2018.

Autor: Andi Goral
Foto: Im orangefarbigen Bulli – der Präsident der Nippeser Bürgerwehr Artur Tybussek