Köln | Rund 400 Termine muss das Kölner Dreigestirn 2018 meistern. Nicht viel weniger als im vergangenen Jahr, doch die Session ist etwas kürzer. Am heutigen Mittwochvormittag berichten Prinz Michael II, Bauer Christoph und Jungfrau Emma von der ersten Hälfte ihrer Amtszeit im Ornat. Wie hat das Kölner Dreigestirn die erste Hälfte seiner jecken Regentschaft erlebt? Was hat Sie besonders begeistert? Alles dazu hier auf report-K.

Erste Bilanz: „Eine Achterbahn der Gefühle“

Wie auch in den vergangenen Session, stehen den Drei auch in diesem Jahr rund 400 Termine bevor. Allein am heutigen Mittwoch sind es 14. Einige Termine haben Prinz Michael II, Bauer Christoph und Jungfrau Emma bereits hinter sich und ziehen heute in ihrer Hofburg, im Pullman Hotel in Köln, erste Bilanz: „Die Zeit vergeht wie im Flug. Doch es sind immer wieder die kleinen Momente, wie das persönliche aufeinandertreffen mit Menschen im Seniorenheimen oder in Krankenhäusern. Es ist eine Achterbahn der Gefühle, allerdings sind es sehr schöne Gefühle“, fasst Prinz Michael II zusammen.

Besonders gern denkt Prinz Michael II an eine Senioren zurück, die zu Tränen gerührt war, als das Dreigestirn 2018 ihr die Prinzenspange überreichte. „Solche Momente bleiben einfach im Kopf“, so Prinz Michael II. Die Prinzenspange ist der höchste Karnevalsorden im Kölner Karneval und wird vom Dreigestirn selbst vergeben.

„Es gab bisher eigentlich keine Veranstaltung auf der wir nicht großartige Empfangen wurden. Das sind immer wieder tolle Momente“, sagt Bauer Christoph.

Der Süd-Süd-Süd-„Kölner“

„Bisher habe ich nichts negatives darüber gehört, dass ich nicht aus Köln komme. Aber viele sagen, dass ich aus Süd-Süd-Süd-Köln komme“, sagt Jungfraz Emma lachend. „Beim Kölner Karneval fühlt man sich, auch wenn man aus einer anderen Region kommt, angenommen und genau das versuche ich auch auszustrahlen. Man kann nämlich sehr wohl in den Kölner Karneval reinwachsen, denn im Vereinsleben gibt es noch so viel mehr, als nur irgendwann Dreigestirn zu sein.“

Besonders gerne denkt Jungfrau Emma an die traditionelle Blindensitzung für blinde und sehbehinderte Menschen, die gestern stattgefunden hat, zurück. Die Blindensitzung in Köln ist die einzige Karnevalsveranstaltung, bei der sich Prinz, Bauer und Jungfrau vom Publikum anfassen lassen „Einfach ein Gänsehaut-Feeling. Was die Menschen durchs ertasten spüren und fühlen können ist einfach unglaublich“, fasst Jungfrau Emma die gestrige Blindensitzung rückblickend zusammen.

Prinz und Bauer sind zu laut am Morgen

Die Beziehung der drei scheint bisher gut zu funktionieren. „Wir kommen nach den Veranstaltungen gerne noch einmal zusammen und lassen gemeinsam den Abend Revue passieren“, erklärt Prinz Michael II. „Doch morgens sind wir Emma etwas zu laut“, so Bauer Christoph „Wir reizen das aber auch gerne mal aus“, fügt Prinz Michael II lachend hinzu.

Dreigestirn 2018 unterstützt Förderverein Cura Colonia

Während ihrer jecken Regentschaft wollen die Drei besonders das Engagement für Ältere Menschen in den Vordergrund stellen. Dabei arbeiten Sie eng mit dem 2013 gegründeten Förderverein Cura Colonia zusammen. Cura Colonia hat sich zum Ziel gesetzt, hilfsbedürftige Personen, die dauerhaft oder zeitweise in Einrichtungen der Sozial-Betriebe-Köln (SBK) wohnen oder von diesen beraten, betreut oder gepflegt werden, zu unterstützen. Die Spendengelder des Dreigestirns fließen dabei in die Aktion „Wünsch-Dir-jet”. Bei dieser Aktion sollen alten Menschen Herzenswünsche erfüllt werden, wie zum Beispiel eine Rundfahrt in ihr altes Veedel.

Diskussion um Straßenkarneval – „Wir stehen für einen anderen Karneval“

Unkontrolliertes Saufen wie beim Ballermann und Aggressivität haben nichts mit dem Kölner Karneval zu tun. Darin ist sich auch das diesjährige Dreigestirn einig. „Es ist eher ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir wussten damals einfach wann Feierabend ist. Doch heute haben viele die den Kölner Karneval feiern oder mitfeiern wollen, einfach kein wirkliches Ziel. Ich glaube allerdings nicht, dass hier nur der Staat handeln sollte. Es muss eher von zu Hause aus etwas kommen und die Eigenverantwortung noch in den Kinderschuhen belehrt werden“, betont der vierfache Vater und Bauer Christoph. „Wir stehen für einen anderen Karneval.“ 


Zum Abschluss gab es für das Kölner Dreigestirn und ihre wohltuenden Pausen zwischen durch drei Paar neue Schuhe.

Autor: Irem Barlin