Köln | Im Karnevalsmuseum am Maarweg, dort wo normalerweise der Nachbau des ersten Wagen des Helden – heutigen Prinzen – Karneval steht erklärte Sigrid Krebs, im Festkomiteevorstand für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, dass sie mit der Jahreshauptversammlung ihr Amt zur Verfügung stelle. 14 Jahre lang war Krebs im Ehrenamt tätig. Ihr Nachfolger wird Michael Kramp, bisher und auch weiterhin für den Mitgliederservice zuständig. Mit der personellen Veränderung wird sich auch die Organisationsstruktur im Vorstand des Festkomitee Kölner Karneval verändern. Im Interview mit report-K Sigrid Krebs und Christoph Kuckelkorn.

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Öffentlichkeitsarbeit in einer Zeit großer Umwälzungen

Als Sigrid Krebs im Jahr 2003 vom damaligen Präsidenten Hans-Horst Engels auf Anraten von Markus Ritterbach in den Festkomiteevorstand aufgenommen wurde, tickte die Medienuhr noch völlig anders. Es gab zwar das Internet und der Spiegel war seit neun Jahren online, aber die Amtsübergabe in der Presseabteilung des Festkomitees erfolgte in Form eines abgegriffenen DIN A4-Zettels auf dem Faxnummern der Redaktionen notiert waren, so erinnert sich Krebs. Heute ist alles anders und das Festkomitee hat E-Mail-Kommunikation. 2004 gründete Mark Zuckerberg Facebook und 2007 stellte Steve Jobs das erste iPhone vor. Die sozialen Netzwerke dann 2015 Thema im Kölner Karneval:„Social jeck – kunterbunt vernetzt“. Die großen Veränderungen in der Medienwelt fallen also in die Zeit von Sigrid Krebs, der gedruckte Narrenspiegel eingestellt, dafür eine Webpräsenz, die die Jecken auf der ganzen Welt erreicht.

Kuckelkorn: „Wir sind sehr traurig“

Krebs macht den Stuhl frei, weil sie sich auf ihre Arbeit als Pressesprecherin der Kliniken der Stadt Köln konzentrieren will und auch dort spannende Projekte anstünden, sagt sie. Wichtig ist Sigrid Krebs dabei auch, dass ihr Arbeitgeber sie immer für das Ehrenamt freigestellt habe. In die Zeit von Sigrid Krebs fällt auch die Eröffnung des Kölner Karnevalsmuseums. Christoph Kuckelkorn betont, dass es ihn sehr traurig stimme Sigrid Krebs nun ziehen lassen zu müssen. Aber man respektiere ihre Entscheidung. Die geht, so verrät sie es im Interview mit report-K aber nicht in den karnevalistischen, sondern nur in den Festkomitee-Ruhestand. Denn feiern bleibe Pflicht und Kür für eine Jeckin.

Der Medienwandel wird auch im Festkomitee sichtbar

Geht es nach Christoph Kuckelkorn, dem Präsidenten des Festkomitees, dann wird am 16. Oktober Michael Kramp das Amt von Sigrid Krebs übernehmen. Der ist im Karneval kein Unbekannter, war im Festkomitee für Neue Medien zuständig, übernahm dann von Brüggemann den Mitgliederservice und hat seinen karnevalistische Heimat bei den Greesbergern, deren Sitzungen er leitet und wo sein Vater Präsident war. Voraussetzung ist, dass Kramp bei der Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern gewählt wird. Mit der Übernahme des Ressorts von Kramp soll auch die Organisationsstruktur geändert werden. Im neuen Ressort werden dann Mitgliederservice und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zusammengefasst. Damit will man externe und interne Kommunikation zusammenfassen. Sie ist aber auch Signal, dass die internen und eigenen Medien, in der Medienfachsprache „Owned Media“ aufgewertet werden und die klassischen Medien, also die journalistischen Angebote Online, Print, TV oder Hörfunk mit ihnen durch Verschmelzung der Ressorts auf eine Ebene gestellt werden. Sie, die journalistischen Klassiker, verlieren ihr eigenes Ressort beim Festkomitee, während dessen eigenen Kanäle auf Facebook oder online gewichtiger werden. Damit spiegelt sich der Medienwandel, wie er in der Welt außerhalb des Karnevals spürbar ist, auch im Festkomitee wieder. Kramp macht im Hauptberuf PR, also Public Relations für den Autorennsport, kennt sich also mit diesen neuen medialen Wirkweisen bestens aus.

Autor: ag
Foto: Sigrid Krebs im Gespräch mit report-K