Köln | Die KG Lövenicher Neustädter hat ihre Sitzungen abgesagt. Der Grund: Die Mehrzweckhalle im Schulzentrum Weiden dient aktuell der Unterbringung von Flüchtlingen. Dort hatte die Gesellschaft bislang gefeiert. Die Alternative ein Festzelt im Raum Lövenich aufzustellen war zu teuer und die Gäste akzeptierten den Umzug in ein Zelt nicht. Die Gesellschaft stellt fest, dass die Hilfe für die Flüchtlinge über dem Amüsement stehen muss. Jetzt plant man Alternativen im eigenen Casino.

Die Sitzungen seien zentraler Bestandteil des Lövenicher Karnevals, so die Gesellschaft. Dennoch habe man absagen müssen. Die Stadt Köln habe dem Verein keine feste Zusage geben können, ob die Mehrzweckhalle für Karnevalssitzungen zur Verfügung stünde. So habe man ab Anfang Oktober mit einem Festzelt geplant. Problem: Karnevalisten zogen ihre Kartenbestellungen zurück. Bei der Gesellschaft geht man davon aus, dass die Akzeptanz eines Festzeltes im Winter nicht so hoch ist, wie die Räumlichkeiten einer Mehrzweckhalle. Zu den Absagen von langjährigen Kunden stiegen die Kosten für das Festzelt. Beides zusammen, Absagen und Kostensteigerung, seien für die Familiengesellschaft existenzbedrohend, wenn man an den Veranstaltungen festgehalten hätte.

Den Lövenicher Neustädtern ist es aber auch wichtig festzustellen: „Nach wie vor finden wir es richtig, dass die Halle als Notunterkunft genutzt wird. Nach wie vor sind wir der Meinung, dass Hilfe für Notleidende über dem eigenen Amüsement stehen muss. Denn lachen, singen und tanzen kann man überall. Schlafen und essen, viele tausend Kilometer fern der Heimat in einem vollkommen fremden Land mitten im Winter, das geht nur mit einem festen Dach über dem Kopf.“

Die Gesellschaft will jetzt in ihrem Casino mit kleineren Veranstaltungen Karneval in Lövenich anbieten.

Autor: Andi Goral