Köln | Diese Karnevalssession ist wirklich kurz und in der Eröffnungswoche für den Straßenkarneval haben Montagssitzungen eine gute Tradition. So ist die „Blaue Montagssitzung“ die älteste Kölner Sitzung die seit 1880 von der Kölner Narrenzunft (KNZ), nur unterbrochen durch die Weltkriege, stattfindet. Die Schulsitzung, aber auch die Sitzung der Bürgergarde „blau-gold“. Sie alle müssen ohne die Top-Gruppen auskommen, wenn man auf die Setlisten der Literaten schaut. Alleine nur die fleißigen Paveier packen Gitarrenkoffer und Bandbus und halten auch den Montagssitzungen die Treue.

Auf den Auftrittsplänen der Montagssitzungen fehlen sie, die so genannten Großen im Karneval: Bläck Fööss, Höhner, Brings oder Räuber. Bei der KNZ hat man sich mit dem Umstand arrangiert und will auch in Zukunft an der blauen Montagssitzung, gerade wegen der großen Tradition dieser Veranstaltung, festhalten. Dort setzt man jetzt auf die jungen Gruppen und fährt damit auf Erfolgskurs. Das Publikum der Blauen Montagssitzung besteht zum großen Teil aus kölschen Hardcore-Karnevalisten, die froh seien auch mal andere und neue Gruppen zu sehen.

Marc Metzger, der diese Session komplett abgesagt hatte, so berichtet ein Insider war der Erste, der sich geweigert hatte am Montag aufzutreten und die anderen waren ihm nachgefolgt. Vor ein paar Jahren sah das noch anders aus. Da hatte die lachende Kölnarena am Montag Sitzung, wo die großen Gruppen aufgetreten sind und die waren froh, dass sie danach auch noch auf einer Sitzung auftreten konnte. Bei der Bürgergarde „blau-gold“ spielt man jetzt mit dem Gedanken die Sitzung zu verlegen. Hinter vorgehaltener Hand schimpfen Gäste und Karnevalisten über die Arroganz der „Großen“, die für zwei Sitzungen nicht mehr die Koffer packen wollen, aber vom Stammbaum singen und feiern dafür um so mehr die, die dem Karneval, seinen langjährigen Traditionen und seinen Gästen auch am Montag treu verbunden sind, wie Cat Ballou, Klüngelköpp, Querbeat und Paveier.

Autor: ag
Foto: Cat Ballou rockten den Gürzenich bei der Bürgergarde „blau-gold“