Köln | Am 8. Januar 2016 wird Thomas II. zugleich der erste Thomas sein. Der erste nämlich, der die neue Pritsche in Empfang nimmt und der erste, der auf ihr seinen Namen verewigt sehen wird.

Die neue Pritsche hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker dem designierten Prinzen Thomas II. im Hansasaal des Rathauses vorgestellt. Die Pritsche trägt der Prinz in der Hand, die er dem jecken Volk bei jedem Hochreißen seiner Arme präsentiert. Die Namen von 20 Dreigestirnen werden auf der neuen Pritsche Platz finden.

Alle, die die Pritsche im Hansasaal in die Hand nahmen, egal ob Oberbürgermeisterin oder der designierte Prinz, nutzten weiße Handschuhe. Kenner werten dies als Zeichen der Ehrfurcht vor der Insignie der jecken Macht.

„Pritsche 2.0“ heißt das neue Modell, das elektronische Töne von sich geben kann und auf dem ein Barcode aufgebracht ist. Eine Kooperation von Kölner Gold- und Silberschmieden hatte mit ihrem Entwurf in den Ausschreibungen überzeugt.

11.111 Euro hatte „der Große Senat“ des Festkomitees „Kölner Karneval“ bereitgestellt, als in der letzten Session die alte Pritsche nur noch Platz für die Namen des damaligen Dreigestirns bot. Deswegen lobte der ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Roters im April 2015 die Ausschreibungen für die Herstellung einer neuen Pritsche aus. Sein Name ist, als Initiator, bereits auf der neuen Pritsche eingraviert.

Immerhin fanden auf der alten Pritsche die Namen von 21 Dreigestirnen ihren Platz. Neuer Platz für die alte Pritsche ist nun das Kölnische Stadtmuseum. Mit einem anregenden historischen Vortrag über die Herkunft der Pritsche, ihren geschichtlichen Zusammenhang und Figuren wie der des Hans Wurst, nahm Stadtmuseumsdirektor Dr. Mario Kramp die „abgedankte“ Pritsche entgegen.

Die Geschichte der Kölner Pritschen der Neuzeit begann 1958. Erstmalig wird mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine Frau die Pritsche an einen Prinzen übergeben.

Autor: Marlene Nunnendorf
Foto: Dr. Patrick Adenauer, Henriette Reker und das designierte Dreigestirn begutachten die neue Pritsche des Prinzen und das dazugehörige Transportgefäß