Die Schull- un Veedelszöch begeisterten durch ihre farbenfrohen und fantasievollen Kostümideen.

Köln | Auch der Regen zu Beginn der Schullzöch in der Südstadt konnte die jungen Teilnehmer nicht stoppen – sie trotzen dem Wetter und präsentierten den Jecken am Straßenrand ihre farbenfrohen und fantasievollen Kostümideen. Da stellten die Leseratten der KGS Lohrbergstraße ihre Lieblingsbücher von Winnetou bis zu den Olchis vor. Auch der digitale Wandel spielte eine Rolle, zum Beispiel wenn die Tafel auf Kreide verzichtet und zum großen Computerbildschirm wird.

Wichtig waren für viele Schüler zudem die Bedingungen, unter den sie lernen müssen. Da gingen die jungen Jecken auch mal als Container oder als wandelnde Baustelle durch die Innenstadt. Aufgegriffen wurde außerdem das aktuelle Sessionsmotto „Uns Sproch es Heimat“ – die Ursulineschule präsentierte bei den Zöch zum Beispiel ihr Wörterbuch für die aktuelle Jugendsprache.

Die Domsingschule wandelte mit ihrer Astronautengruppe mit Sauerstofftank in Dom-Form auf den Spuren von „Astro-Alex“. Für den richtigen Rhythmus sorgen bei den Schullzöch zahlreiche Sambagruppen. Insgesamt waren 53 Schulen auf der Strecke unterwegs, die einen Tag später auch der Rosenmontagszug nimmt.

54 Veedelsvereine

Bei den 54 Veedelsvereinen war ebenfalls Kreativität angesagt. So waren die Schnieke Funke 0815 als Wasserspeier des Doms unterwegs. Als beste Fußgruppe wurde der Stammdesch Kölsche Sonnekinder ausgezeichnet – seine Mitglieder zogen als große Liebesschlösser durch Köln. Platz zwei und drei gingen an den Stammdesch Ratteköpp und an den Stammdesch Südstadtjecke. Bei den Wagengruppen gewann die Jecke Öhrcher KG. Platz zwei und drei gingen hier an den Pulse of Europe und an die Spillmannsgasse Junge.

Themen bei den Veedelszöch waren die Datenschutzverordnung mit den „Datenschutz-Engel“ oder der kölsche Stammbaum mit seinen Wurzeln, die in vielen Ländern der Erde liegen. Natürlich haben die Jecken auch die Dauerbaustelle Köln ins Visier genommen, die ständig und an vielen Stellen immer wieder den Verkehr blockiert. Die KG Ponyhof war mit vor den Bauch geschnallten Plüschpferden unterwegs. Hierzu werden auch die Teilnehmer des Rosenmontagszochs greifen müssen, den die Sturmwarnung bringt den Verzicht auf Pferde mit sich.

Zum Gedenken an den Einsturz des Stadtarchivs vor zehn Jahren stoppten die Zöch im Bereich der Einsturzstelle für fünf Minuten. Die Lyskircher Hellige Knäächte und Mägde tanzten und gedachten so den Opfern des Unglücks.

Autor: Von Stephan Eppinger