Köln | Es ist kurz nach 22 Uhr, bei der Großen Dünnwalder ist das Tanzkorps Seiner Tollität Luftflotte gerade mit großem Applaus aus der Mülheimer Stadthalle verabschiedet worden. Tief Luft holen im Foyer, kleine Wehwechen ausmassieren lassen und dann geht es zurück in den Bus – den Partybus. Wer die jungen Tänzerinnen und Tänzer, die mit viel Spaß, aber hoher Professionalität und ihre Tänze nur auf der Bühne kennt, kann sich keine Vorstellung darüber machen, welche Stimmung in dem Bus herrscht, mit dem die coole Truppe von Auftritt zu Auftritt unterwegs ist. Report-k.de sprach mit Geschäftsführerin Sabrina Respondek und Kommandant Carsten Hirt.

Organisations- und Zeitmanagementtalent

Der Bus tobte, auch der Busfahrer war voll integriert – nähere Details unterliegen der Schweigepflicht – alle sangen selbstgedichtete Lieder und Hymnen auf ihr Tanzkorps. Was man hier spürte war nicht nur die unbändige Lust miteinander Spaß zu haben, sondern auch einen tollen Zusammenhalt. Das Durchschnittsalter liegt derzeit bei 24 erklären die Respondek und Hirt. Sabrina Respondek ist die erste Geschäftsführerin des Tanzkorps und ist im richtigen Leben auch in einer Führungsposition als Area Managerin bei Klosterfrau. Und auch bei der Luftflotte ist sie ein Organisationstalent. Sie kümmert sich um den Zeitplan, die Busplanung, wann es losgeht, die Abrechnung, organisiert den Kontakt zu den Literaten und sorgt dafür, dass der Bus rechtzeitig wieder zum nächsten Auftritt abfährt. Bei über 100 Auftritten in einer Session ist das viel Arbeit.

Wie man Job und Tanzspaß und Organisation unter einen Hut bringe, beantwortet die sympathische junge Frau, die überhaupt nicht müde wirkt, mit „wenig Schlaf“ und das man seine privaten Interessen in dieser Zeit ein wenig zurückstellen müsse. Seit sieben Jahren tanzt Sabrina Respondek jetzt für die Luftlotte, die mit 16 Jahren bei den Großen Kölner Landsknechten mit dem Tanzen begonnen hatte und diesen Sport dem Laufen oder Fitnessstudio vorzieht. 35 Tänzer zählt die Gruppe derzeit, 15 Jungs und 20 Mädels. Für die nächstes Session sucht man wieder neue Tänzer und Tänzerinnen. Probetraining ist an Aschermittwoch in der Turnhalle des Irmgardis Gymnasiums in Bayenthal um 20 Uhr. Wer teilnehmen will, der kann ganz einfach einen Profilbogen im Internet auf der Website der Luftflotte herunterladen, ausfüllen, Kontakt aufnehmen und dann kann es los gehen.

Miteinander Tanzen und feiern

Das man tanzen könne sei nicht zwingend nötig, so Geschäftsführerin und Kommandant. Man suche jeweils sieben bis zehn Jungs und Mädels, die Spaß am Tanzen und einer coolen Truppe haben. Denn die Luftflotte fliegt nicht nur in der Session, sondern man ist auch zwischen den Sessionen viel gemeinsam unterwegs. Tanzkorpsfahrt, Trainingslager, Sommerfest mit der Gesellschaft, kölsche Woche in diesem Jahr in Oberstaufen, Weihnachtsfeier und das Oktoberfest in Köln sind einige der Aktivitäten.

Trainiert wird die Gruppe ab der nächsten Session von Bastian Paffenholz und Biggi Fahnenschreiber, der Grande Dame des kölschen Tanzsports. Wer mitmachen will, sollte Spaß am Tanzen und am Team haben. Zudem sollte man ab Oktober mehr Zeit einplanen und das früheste Eintrittsalter ist 17 Jahre. Die Mädchen sollten nicht mehr als 60 kg auf die Waage bringen, damit die Jungs sie auch in die Höhe stemmen können. Auch wenn Carsten Hirt meint, es handle sich nicht um pure Kraft, sondern viel um Technik. Und um die zu beherrschen muss man dreimal in der Woche trainieren. Uniformen stellt übrigens die Gesellschaft.

Sabrina Respondek liebt den Einmarsch in den großen Sartory-Saal und nennt diese Bühne derzeit ihre Lieblingsbühne. Schwierig sei das Pullman Hotel oder die kleinen Pfarrsäle, etwa wegen der geringen Höhe. Carsten Hirt lacht und nennt uns den Spitznamen für Säle mit kleinen Bühnen: „Heute tanzen wir wieder auf einer Briefmarke“. Im Bus ist die Stimmung auf dem Siedepunkt, bevor es zum nächsten Auftritt weitergeht.

Autor: ag
Foto: Partystimmung im Luftflotte-Bus – die jungen Tänzerinnen und Tänzer fahren mit viel Spaß durch die kölschen Nächte von Bühne zu Bühne