Köln | Kostümbilderin Maria Lucas hat mit ihrem Junior-Partner Andre Schwope ihre neue Karnevalskollektion präsentiert.

Wenn Maria Lucas zusammen mit ihrem Juniorpartner Andre Schwope in ihrem Modeatelier im winterlichen Braunsfeld ihre Karnevalskollektion präsentiert, ist das schon mal eine echte Welt- und Zeitreise. Da trifft die mexikanische Malerin Frida Kahlo auf die russischen Zaren oder die altägyptischen Pharaonen. Vereint entstehen so farbenprächtige und üppig ausgestattete Kostümwelten.

„Viva Mexiko!“ lautete der Ruf nach Unabhängigkeit, mit dem Pater Hidalgo im Jahr 1810 zum Kampf gegen die spanische Obrigkeit aufgerufen hat. Mit der revolutionären Bewegung ist auch ein cooler Look verbunden, den zahlreiche Hollywood-Produktionen immer wieder in ihren Kinofilmen aufgegriffen haben. Es geht darum, wie ein wahrer Rebell auszusehen hat und noch bis heute darf so eine romantisierte Vorstellung der Helden mit den großen Hüten in keinem Touristenort und in keinem Film fehlen.

Die zentrale Figur der Kollektion, die außergewöhnliche Malerin Frida Kahlo, lebte nicht nur in einer anderen Zeit, sondern hatte solche Klischees auch nicht nötig. Sie erfand in der Malerei aber auch in ihrer Kleidung ihren ganz eigenen Stil, der sich jetzt in der Kollektion von Maria Lucas auf eine sehr prächtige und opulente Art und Weise zeigt. Er verkörpert die Verschmelzung der indigenen Traditionen mexikanischer Indianervölker mit den europäischen Einflüssen – so lagen Kahlo’s familiäre Wurzeln sowohl in Deutschland, als auch in Mexiko.

Kennzeichen der am Freitag präsentierten Kostüme sind folkloristische Muster, frabenfrohe Blumenkränze, Ethnoschmuck, enge Streifenmieder und schwingende Volant-Röcke. Präsentiert wurde die Kollektion von Kim Morales, Frida-Kahlo-Interpretin, Sängerin und Musical-Darstellerin, die von Musikern der Mariachi-Gruppe Agullas unterstützt wurde.

Weitere Motive der Kölner Kostümbildnerin finden sich im Look der russischen Zarenfamilie, den Romanows, ein altes Adelsgeschlecht, das für seinen verschwenderischen Lebensstil berüchtigt war. Hier finden sich Roben aus prächtigem Jacquard in reiner Seide und leuchtenden Farben wie Kobalt, Magenta, Türkis und Bernstein. Dazu kommen vom russischen Hof beeinflusste Corsagen mit üppigen Schösschen und Bolerojacken mit offen geschneiderten Überärmeln. Die Herren werden mit schmal geschnittenen Jacken im Uniformstil sowie wild verschlissenen Kosaken-Mänteln für den Karneval ausgestattet.

Autor: Von Stephan Eppinger