Erstmals wurde auch der „Beste Podcast“ geehrt. Beste Interpreten wurden Eva Meckbach und Gert Heidenreich.

Köln | Am Dienstagabend sind in Köln die Deutschen Hörbuchpreise in sieben Kategorien verliehen worden. Die Gala im WDR-Funkhaus war gleichzeitig der Auftakt des Literaturfestivals lit.Cologne.

Eine neue Preiskategorie war in diesem Jahr der „Beste Podcast “. Ausgezeichnet wurde hier die Produktion „Transformer“ von Christina Wolf, die beim Bayerischen Rundfunk angesiedelt ist. Die sechsteilige Serie erzählt die Geschichte der transsexuellen Steffi, aus der ein Mann namens Henri wird. Ihre beste Freundin Christina begleitet den Prozess der Geschlechtsangleichung zwei Jahre lang mit dem Mikrofon. Aus dieser besonderen Erzählperspektive heraus ist der Podcast „nicht nur Dokument der Transition, sondern auch Ausdruck einer ungewöhnlichen Freundschaft“. Über den „Besten Podcast“ hat eine eigens dafür eingerichtete, dreiköpfige Jury entschieden.

Als „Beste Interpretin“ wurde Eva Meckbach für ihre Lesung des Romans „Deutsches Haus“ von Annette Hess ausgezeichnet. Dieses ist im Hörbuch Hamburg Verlag erschienen. Gelobt wurde Meckbach von der Jury für ihre Kunst, den verschiedensten Charakteren „Leben einzuhauchen, ohne jemals zu dick aufzutragen. „Bester Interpret“ ist Gert Heidenreich für Kazuo Ishiguros legendären Roman „Was vom Tage übrig blieb“. Hier lobt die Jury, dass Heidenreich „stimmlich mit dem Erzähler verschmolzen ist, ohne ihm zu verfallen“.

Schauspieler Christoph Maria Herbst holte den Preis für „Beste Unterhaltung“ für seine Interpretation des Romans „Die Hungrigen und die Satten“ von Timur Vermes. Zum „Besten Sachhörbuch wurde „Rotes Bayern – Es lebe der Freistaat“ von Sabeeka Gangjee-Well und Hans Well gekürt. Darin wird mit „Kenntnis und Witz“ von der Münchner Revolution 1918 erzählt. Dazu zählen nachgespielte historische Momente genauso wie hintergründige Lieder.

Bereits zum zweiten Mal erhielt die Berliner Regisseurin Judith Lorentz den Preis für das „Beste Hörspiel“. Ausgezeichnet wurde die Adaption des Romans „Unterleuten“ von Juli Zeh. In der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“ ging der Preis an den Schauspieler und Sprecher Stefan Kaminski für die Lesung des Buches „Kannawoniwassein! Manchmal muss man einfach verduften“ von Martin Muser. Den Publikumspreis bekam Kai Magnus Sting für den weihnachtlichen Krimi „Tod unter Lametta“. Moderiert wurde die Verleihung von Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser. Für die Musik sorgte Tom Gaebel mit seinem Orchester.

Autor: Von Stephan Eppinger