Köln | Eins vorweg: Wer eine Fastenkur machen will, sollte den neuen Krimi „Saus und Braus“ von Brigitte Glaser besser nicht lesen. Mit gemeinem Vergnügen beschreibt sie, was ihrer Protagonistin, der Spitzenköchin und Amateurdetektivin Katharina Schweitzer, dabei durch den Kopf geht. Und gleichsam als Würze schleichen sich drei Morde in die fade Gesundheitskost.

Eigentlich besucht Meisterköchin Katharina Schweitzer das Fitness-Hotel im Schwarzwald nur, weil ihre Freundin Adela dort eine Fastenkur für zwei Personen gewonnen hat. Ideal, um nebenbei auch ihre vergipste Sehnenscheidenentzündung auszukurieren. Als die ersten beiden Toten auftauchen, hält sich Schweitzer schweren Herzens aus den polizeilichen Ermittlungsarbeiten heraus. Dafür mischt Adela um so mehr mit. Dann also der dritte Tote – jetzt kann Schweitzer ihre Ermittlungslust nicht mehr bremsen und wird fast erschossen. Natürlich geht alles gut aus – wenn auch nicht unbedingt aus polizeilicher Sicht.

Konsequent in der Ich-Form geschrieben, entwickelt Glaser ihre Geschichte im heiteren Plauderton. Verwirrt im Vorübergehen die Fäden zwischen Intrigen aus Eitelkeit und enttäuschter Liebe und entknotet sie dann Schritt für Schritt. Zieht da mal die falschen Fäden aus dem Knäuel und packt dort ihre Spitzen gegen Modetrends und Machismo dazu.

Und zum Schluss kredenzt sie sechs Suppenrezepte – garantiert nicht zum Fasten geeignet.

[infobox]Brigitte Glaser: „Saus und Braus“ – emons: kriminalroman, Emons verlag, Köln 2017. Paperback, 296 Seiten. 11,90 Euro

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Autor: ehu | Buchcover Brigitte Glaser „Saus und Braus“