Köln | Ende Juni 2014 sind die „Flying Steps“, ein Berliner Breakdance- und B-Boy-Act in der Kölner Lanxess-Arena zu Gast. Vom 27. bis 29. Juni 2014 ist die elf Tänzerinnen und Tänzer starke Company mit ihrer aktuellen Show „Red Bull Flying Illusion“ zu sehen. Mit report-k.de sprachen zwei „Flying Steps“-Mitgliedern, Lil Rock und Lil Amok darüber, was die Show ausmacht und was die Kölner in der Lanxess-Arena erwarten wird.

Fotostrecke: Lil Rock und Lil Amok performen kurz vor dem Interview >>

report-k.de: Lil Rock, Lil Amok, ihr wart zuvor in anderen Crews und auch solo engagiert, seid Profis in eurem Bereich. Was zeichnet die „Flying Steps“ aus?

Lil Rock: Im Bereich der Show ist es auf jeden Fall die Professionalität. Aber wir wären auch nicht da wo wir sind, wenn wir uns diesen Battle-Charakter nicht bewahrt hätten.

Mit Red Bull habt ihr einen Partner, der auch in anderen Engagements für sein Credo „höher, schneller, weiter, besser“ bekannt ist. Inwieweit ist das ein zusätzlicher Motivator für euch?

Lil Amok: „Red Bull“ hat uns das alles erst ermöglicht, hat uns den Traum leben lassen. Zu Beginn der Proben hatte jeder der einzelnen Akteure eine andere Idee davon, wie die Show wird. Nach den ersten drei Monaten kamen wir alle dann auf einen gemeinsamen Nenner. Nach und nach kamen auch immer mehr Ideen zusammen. Die Herausforderung dabei war es, so viele Individualisten auf einen Nenner zu bringen.

Es ist also nicht so, dass euer Choreograf  mit einer fertigen Idee ankommt, die dann strikt umgesetzt wird?

Lil Rock: Nein, das Team besteht aus vielen verschiedenen kreativen Köpfen. Jeder hat etwas Besonderes, das ihn ausmacht, das er mit einbringt. Diese Kreativität will man ja auch nutzten. Die wahre Magie dieser Produktion war es, das alles in Einklang zu bringen, dass alle sich innerhalb einer gewissen Zeit aussprechen, sich ausstoben können. Und dann findet man eine Art Mittelweg, mit dem alle zufrieden sind.

Wie viel Zeit vergeht von der ersten Idee einer Show wie dieser bis zum ersten Auftritt?

Lil Rock: Insgesamt waren das fünf Monate intensive Vorbereitung und Training.

Lil Amok: Im Laufe der Vorbereitung wurden auch Teile der Show wieder aus dem Programm genommen, weil wir sie sich als zu „vorbereitet“ herausstellten. Die Show lebt davon, dass alles wie scheinbar nebenbei passiert. Der Tanz sollte dabei im Fokus stehen, die Illusion sich im Hintergrund abspielen. Bei den heraugenommenen Szenen war das nicht der Fall, sie waren zu vorhersehbar.

Wie viel Improvisation steckt in der Show?

Lil Amok: Die Show lebt von ihren Charakteren.

Lil Rock: Die Soli machen einen wichtigen Part der Show aus, in denen jeder Tänzer auch ein Stück weit frei improvisiert. Natürlich gibt es auch einige Choreografien, die festgelegt sind.

Lil Amok: Es gibt auch viel Choreografie hinter der Bühne, wovon das Publikum nichts mitbekommt. Da muss jeder Handgriff sitzen. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, Requisiten rein- und rausschieben, Nebel- und Rauchmaschinen bedienen.

Lil Rock: Das liegt vor allem daran, dass die Show so unglaublich technisch aufwendig ist.

Man sieht euch elf „on stage“, aus wie vielen Leuten besteht das komplette Team?

Lil Rock: Das ganze Team besteht aus 70 Personen. Darunter auch einige neue Gesichter. Mittlerweile sind wir ein richtig eingespieltes Team.

Gibt es ein Ritual vor der Show, mit dem ihr euch gemeinsam motiviert?

Lil Amok: Ja, so etwa zehn Minuten vor Show-Beginn drehen wir die Musik laut auf, alle motivieren sich gegenseitig. Und dann kommt unser „Abra-Kadabra-Simsalabim-Spruch“ den ich jetzt aber nicht verraten werde. (lacht). Es hat aber viel mit Antigravitation zu tun (grinst) und mit Weihwasser…

Lil Rock: …das ich aber nicht anfassen darf, weil ich ja den Bösen verkörpere. Sonst würde ich mir meine Haut verbrennen (grinst ebenfalls).

Ein zentrales Element zu Beginn der Show ist ein blau illuminierter Käfig, in dem die „Dark Illusions“ in der Rolle der Antagonisten sitzen. Was hat es damit auf sich?

Lil Rock: Ja, darin sind wir seit zehntausend Jahren gefangen und versuchen und kehren zurück, um  erneut gegen die „Flying Heroes“ in einem alles entscheidenden Battle anzutreten und so das Schicksal der Welt zu bestimmen..

Lil Amok: …und versuchen, uns zu besiegen. Ob es ihnen gelingen wird..schaut es euch an.

Ihr steht jetzt etwa in der Mitte der Deutschland-Tournee? Wie motiviert seid ihr?

Lil Rock: Wir sind von Show zu Show immer noch motivierter und ständig dabei, etwas noch besser zu machen.

Lil Amok: Vor allem bei den kleinen Details. Wir definieren die Show mit unserem Tanz immer wieder ein wenig neu, ein wenig anders, versuchen auch auf die Reaktionen im Publikum einzugehen.

Warum sollen die Kölner sich eure Show in der Lanxess-Arena ansehen?

Lil Amok: Weil sie dabei die weltbesten Tänzer mit einer genialen Musik und einem genialen Bühnenbild an einem Ort geboten bekommen.

Vielen Dank für das Interview.

[infobox]

Infobox:

Die Show:

Die Macher versprechen ein faszinierendes Erlebnis aus Urban Dance, Illusion, Musik und dreidimensionalen Projektionen. Die Tänzer wollen Powermoves, Popping, Locking und HipHop „gegen die Grenzen der Schwerkraft“ auf die Bühne bringen.

Für die Choreografie verantwortlich ist Vartan Bassil, Gründer der Flying Steps und Künstlerischer Direktor der neuen Show.

Die Story:

Vor zehntausend Jahren, so besagt es die Legende, verbannten die „Flying Heroes“ ihre finsteren Feinde, die „Dark Illusions“, in die Unterwelt. Doch das Böse war nicht endgültig besiegt. Alle zehntausend Jahre öffnet sich die Pforte zur Unterwelt aufs Neue. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen: Die „Dark Illusions“ sind zurückgekehrt, um Rache zu nehmen. Bis zum Sonnenaufgang müssen die „Flying Heroes“ die dunklen Mächte von der Erde vertreiben, sonst wird das Licht des Lebens für immer erlöschen. Erneut entscheidet ein magischer Kampf über das Schicksal der Menschheit …

Die Kölner Termine:

„Red Bull Flying Illusion“
27. Juni 2014, Fr 20:15
28. Juni 2014, Sa 20:15
29. Juni 2014, So 20:15
In der Lanxess Arena in Köln
Karten an allen Vorverkaufsstellen

— — —

Hintergrund: „Flying Steps

Die „Flying Steps“ wurden 1993 in Berlin von Vartan Bassil und Kadir „Amigo“ Memis gegründet. Sie haben sich auf die urbanen Tanzstile B-Boying (Breakdance), Popping und Locking spezialisiert und gewannen mehrere Weltmeisterschaften, darunter das „Battle Of The Year“ oder auch das „Red Bull Beat Battle“.

[/infobox]

Autor: Daniel Deininger
Foto: Lil Rock (li.) und Lil Amok (re.) vor dem Interview mit report-k.de