Köln | Wenn der kölsche Humor nach der Weltmacht greift, wird selbst der mächtige US-Präsident in seinem Oval-Office nervös. Doch dank seiner Großmutter aus dem Takatuka-Land weiß er über Köln Bescheid und weiß, was es mit Bützen und Stippeföttche auf sich hat. Selbst über die Niederlagen des FC ist Mr. President auch ohne seine Spione von der NSA immer bestens informiert.

Aber wenn die Kölschen plötzlich mit ihrem Humor die Erde beherrschen wollen, muss er doch seinen Topspion Edgar Snow auf den Weg an den Rhein schicken. Bevor der ankommt, nimmt er noch schnell mit dem zweitmächtigsten Mann der Welt – Professor Karl-Heinz Binde-Strich, dem Präsidenten der Akademie für kölschen und internationalen Humor, Kontakt auf. Auch der hat es nicht leicht, muss er sich doch mit seiner energischen Sekretärin Erna Schwaad-Enz herumschlagen. Dagegen hat der US-Präsident seine liebreizende Veronnica Lipinsky an seiner Seite.

Den Gast aus den Staaten holt der kölsche Präsident am Flughafen verkleidet als Entenfamilie um Donald Duck und Mickey Mouse ab. Der Spion ist vom Enten-Driss zwar wenig begeistert, dafür gefallen ihm die lecker Mädcher vom Showballett umso besser. Um in Köln den Straßenkarneval kennen zu lernen stellt ihm der kölsche Präsident seine Tochter Röschen an die Seite.

Und es dauert nicht lange, bis der Top-Spion, als Roter Funk verkleidet, sich in seine Begleiterin verliebt. Doch plötzlich ist der Mann an den USA verschwunden, gleichzeitig taucht eine arabische Großfamilie mit ihrem fliegenden Teppich auf. Wurde der Spion von Terroristen aus dem Nahen Osten entführt oder war es doch die berüchtigte NSA, die den eigenen Mann kaltgestellt hat? Doch spätestens zum Rosenmontagszoch gibt es das große Happy End, das sich auch Obama, Merkel und Putin nicht entgehen lassen.

„Janz schön geheim“ ist das neue Stück mit dem Cäcilia Wolkenburg am Samstag umjubelt in die Session gestartet ist. Erstmals findet das Zillchen im Zelt auf dem Barmer Platz in Deutz statt. Dieses haben die Aktiven vom Kölner Männergesangverein zum großen Theater gemacht. Dabei setzt man neben den klassischen Kulissen viel auf Projektionen und schafft so die perfekte Illusion. Schön wird die kölsche Welt aufs Korn genommen, so wenn die „FC-Profis“ mit Kühlschränken auf dem Rücken vor Ahmeds Kaffeebud strafexerzieren müssen.

Auch im Zelt weiß das Zillchen in diesem Jahr voll zu überzeugen. Die deutsch-amerikanische Spionagegeschichte ist wunderschön schräg. Die Darsteller überzeugen mit Witz und Sangeskraft und auch die tänzerischen Fähigkeiten des KMGV kommen wieder voll zur Geltung. Musikalisch wird der Bogen von Arrangeur Thomas Guthoff von der Klassik über amerikanische Hits wie „Surfing USA“ und Showmusik bis zu den kölschen Tönen gespannt, natürlich dürfen auch die großen Krimimelodien nicht fehlen. Bei der Vorpremiere präsentieren sich die Bergischen Symphoniker unter der Leitung von Bernhard Steiner gewohnt stark.

Das Stück läuft noch bis zum 9. Februar im weißen Zelt auf dem Barmer Platz in Deutz. Karten kosten 25 Euro im Vorverkauf, Telefon Oper Köln 0221/2212-8400.

Autor: Stephan Eppinger