Duisburg | Die Ehe soll gerettet werden, aber es dürfte schmerzhafte Einschnitte geben: Der Duisburger Stadtrat hat sich am Montag mehrheitlich für eine Fortführung der Opernehe mit Düsseldorf ausgesprochen. Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken verabschiedete der Rat einen abgeänderten Haushaltssanierungsplan, in dem auch die weitere Kooperation mit dem Düsseldorfer Opernhaus angestrebt wird. Allerdings soll das eigene Haus kräftig sparen.

Die Opernehe zwischen Duisburg und Düsseldorf besteht bereits seit 1956. Weil die hoch verschuldete Ruhrgebietsstadt jedoch den Rotstift ansetzen muss, stand der Opernstandort Duisburg und damit auch die Fortsetzung der Opernehe zur Debatte. Das sich der Stadtrat nun doch mehrheitlich für den Erhalt der rheinischen Kooperation aussprach, hatte sich allerdings zuletzt abgezeichnet. Denn die Ratsfraktionen von SPD, Grünen und Linken hatten sich bereits bei ihren Haushaltsberatungen vor gut einer Woche darauf verständigt, die Kooperation mit Düsseldorf nicht aus Kostengründen scheitern zu lassen. Und auch die CDU hatte sich für den Erhalt der Kooperation mit Düsseldorf ausgesprochen.

Duisburger Oper soll Millionen einsparen

Der Vorschlag von SPD, Grünen und Linken ist nun ein Kompromiss. Zwar soll der Operstandort Duisburg erhalten bleiben und die Zusammenarbeit mit Düsseldorf fortgesetzt werden – doch nur unter Auflagen: Das Haus soll kassenwirksam ab 2015 Einsparungen von 1,45 Millionen Euro erzielen. Die Fraktionen schlagen dabei unter anderem vor, Eintrittspreise zu erhöhen und beim Personal zu sparen. Auch die Ausgliederung des Balletts wird angeregt. Zugleich sollen die Verantwortlichen neue Zuschauergruppen erschließen, indem sie „Maßnahmen zur Erhöhung des migrantischen Kulturanteils“ ergreifen, wie es in einem Antrag von Rot-Rot-Grün heißt.

In Düsseldorf dürfte das Signal aus der Nachbarstadt mit Erleichterung aufgenommen werden. Die Landeshauptstadt hatte stets betont, die Opernehe mit Duisburg auch über Juli 2014 hinaus fortsetzen zu wollen. Allerdings wollte die Stadt nicht weiter zusätzliches Geld in den Standort transferieren. In den vergangenen Jahren hatte Düsseldorf bereits die Erhöhungen der Personalkosten für beide Städte übernommen, und damit den Standort der Rheinoper in Duisburg schon früher vor dem Aus gerettet.

Für das befürchtete Scheitern der Ehe hatte sich Düsseldorf gewappnet und die Fühler in Richtung Köln ausgestreckt – ebenso wie Bonn. In Köln selbst war es zuletzt zwischen Intendant Uwe Eric Laufenberg und der Stadt zu heftigen Auseinandersetzungen über den Opernetat gekommen. In der vergangenen Woche war der Opernchef daraufhin fristlos entlassen worden.

Autor: Tonia Haag | dapd