Köln | Die Schriftstellerin Elke Heidenreich hat sich in die anhaltenden Diskussionen um die Kölner Oper eingemischt und den dortigen Kulturdezernenten offen angegriffen. Georg Quander habe die bisherige Operndirektorin Birgit Meyer nur für das Amt der Intendantin vorgeschlagen, damit diese scheitere. Anschließend wolle Quander selbst Intendant werden.

Dies sagte Heidenreich im Deutschlandradio Kultur. Quander hielt Heidenreich daraufhin eine „schamlose Unterstellung“ vor, welche die Literaturkritikerin ständig verbreiten würde. „Ich stehe für dieses Amt nicht zur Verfügung“, sagte Quander dem Sender. Der bisherige Opernchef Uwe Eric Laufenberg war nach einem langen Streit um das Budget im Juni fristlos entlassen worden. Kulturdezernent Quander hält Meyer für eine geeignete Nachfolgerin. „Wir suchen auf jeden Fall eine Lösung, die eine Kontinuität in der künstlerischen wie organisatorischen Planung garantiert“, hatte er erklärt. Die gebürtige Kölnerin Meyer ist seit dem Eklat kommissarische Leiterin der Oper.

Heidenreich stellte ihre Kompetenz infrage. „Ich habe sie freundlich und zurückhaltend erlebt, aber mit Sicherheit hat sie nicht die künstlerische Verve und Leidenschaft und Erfahrung, die Laufenberg hat, der das Haus wieder zu einem der ersten in Europa gemacht hat“, sagte Heidenreich. Meyer sei diesem Posten mit Sicherheit auch nicht gewachsen. Quander verlangte von Heidenreich, sich mit weiterer Kritik an der Kölner Oper zurückzuhalten.

Autor: dapd