Köln |aktualisiert | Es ist wohl eines der berühmtesten Musicals überhaupt. 85 Millionen Menschen in 26 Ländern haben es gesehen. Anfang der 80er Jahre hat „Cats“ nach der Uraufführung im Londoner West End den Musicalboom in Europa ausgelöst. Bis heute pilgern die Fans zum Ball der Killot’schen Jellicle-Katzen, auf dem die Glückliche ausgewählt wird, die ein neues, paradiesisches Leben bekommt.

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Allerdings haben die Cats inzwischen die Theaterbühnen verlassen und ziehen im eigenen pechschwarzen Vier-Mast-Zelt durch die Lande. Dass dies funktioniert, zeigt die umjubelte Premiere am Dienstagabend in Köln. Ganz im Gegenteil, mit dem Zelt scheinen die eigenwilligen Stubentiger endlich ihr wahres Zuhause gefunden zu haben.

Mit einer Bühne, die das Geschehen mitten ins Publikum verlagert, bekommt der Ball der Katzen eine neue, lebendige Dimension. Zum Greifen nah ist für die 1800 Zuschauer die Welt der Katzen, die sich als Magier, Rochstars oder Gourmetexperten erweisen und um die Gunst ihres Ältesten Alt-Deuteronimus buhlen. So sind auch kleinste Details der so unterschiedlichen Wesen erkennbar, die mal verspielt, mal angriffslustig erscheinen. Und natürlich bleiben die Katzen nicht nur auf der Bühne, sondern erobern schnell das ganze Zelt, wenn sie durch die Stuhlreihen streichen und springen.

Neben der herausragenden Tanzleistung der 24 Künstler auf der Bühne, die oft der Akrobatik nahe kommt, begeistert am Premierenabend auch die Akustik im Zelt und die Sangesleistung der Akteure auf der Bühne. Das gilt insbesondere bei den großen Hits des Musicals – allen voran natürlich das emotionale „Memories“. Unterstützt werden die Katzen durch eine hervorragend aufgelegte Liveband.

Und auch das Premierenpublikum zeigt sich begeistert: „Ein tolle Choreografie und ein grandioses Bühnenbild. Man fühlt sich, als ob man mitten auf der Bühne sitzen würde“, sagt Schauspieler Ralph Morgenstern. Auch von Musicaldarsteller und Dschungelkönig Ross Anthony gibt es viel Lob: „Wer bei Cats bestehen will, muss wirklich etwas können und das ist hier absolut der Fall. Die Atmosphäre ist weit besser als im Theater.“

Für Comedian Mirja Boes ist es vor allem die Freundschaft zu Kollegin Angelika Milster, die sie ins große Theaterzelt geführt hat: „Bei Memories muss ich immer an sie denken. Das Musical kenne ich seit 25 Jahren.“ Als Katze unterwegs ist die achtjährige Melanie aus Odenthal: „Wir haben in der Schule schon mal das Musical aufgeführt. Jetzt bin ich gespannt, was mich im Zelt erwartet.“ Für Musiker Stephan Brings ist der Zeltbesuch eine angenehme Abwechslung: „Sonst stehe ich immer auf der Bühne. Jetzt kann ich mich zurücklehnen und zuschauen.“  

Das Musical gastiert noch bis zum 28. Oktober im Theaterzelt an der Gummersbacher Straße. Karten kosten zwischen 19,90 und 89,90 Euro. Ticket-Hotline: 01805/2001. Vorstellungen: dienstags und mittwochs 18.30 Uhr, donnerstags und freitags 20 Uhr, samstags 15 und 20 Uhr, sonntags 14 und 19 Uhr.

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www.cats.de

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Cats-Darsteller vor der Premiere