Köln | Ein Aktionsbündnis um den Kölner Kulturrat will am 14. April um 15.00 Uhr, EXPO XXI, eine Veranstaltung durchführen. Ziel: Das Gastspielbudget im Kölner Haushaltsplan für 2013/2014 soll beibehalten werden. Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln hat indes einen Antrag gestellt, den städtischen Zuschuss durch Einführung eines sogenannten  „Tanz-Euros“ zu entlasten.

Der Kulturrat appelliert an die am 11. und 12. April beratenden Mitglieder des Kultur- und des Finanzausschusses des Rates der Stadt Köln, namentlich die im Juni 2012 durch beiläufigen Veränderungsnachweis des OB mitgeteilte Streichung des Zuschusses an die städtischen Bühnen nicht zu verabschieden. Für diese Streichung habe bisher kein Politiker und noch weniger eine der Mehrheitsparteien im Rat die politische Verantwortung übernommen. Dementsprechend, so der Kulturrat, sei auch bis heute ungeklärt, auf wessen Entscheidung die Streichung zurückzuführen sei.

Das Aktionsbündnis legt der Politik nun vor den anstehenden Ausschusssitzungen und der entscheidenden Ratssitzung am 30. April den Aufruf „8 Gründe für die unveränderte Beibehaltung des Gastspieletats“ vor. Alle genannten Aspekte und der drohende gewaltige Strukturschaden sollen in der Veranstaltung am 14. April von Tanzfachleuten und Tanzengagierten ausführlich erläutert und mit zahlreichen Beispielen aus der Kölner Tanzszene „eindrucksvoll belegt“ werden.

Folgende Veranstaltungsbeiträge sind vorgesehen:

„Zur kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung des Bühnentanzes und der Bedeutung der Kölner Tanzgastspiele“ (Dieter Buroch, Initiator und ehemaliger Intendant Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt)

„Der Kölner Kulturentwicklungsplan und die Behandlung des Tanzes in Köln nach der Kommunalwahl 2009“ (Peter Bach, Sprecher des Kölner Kulturrats, Vorsitzender Kunst-Salon)

„Die Bedeutung der Tanzgastspiele für die freien Choreografen und Tänzer in Köln“ (Stephanie Thiersch, Choreografin und Tänzerin, Köln)

„Die Streichung des Gastspieletats – tabula rasa-Politik auch für die freie Tanzszene?“ (Klaus Dilger, Leitung tanZbüroköln)
 

„Die Kooperation von Tanzausbildung und hochqualifiziertem Gastspielprogramm“ (Sander, Leiterin des Zentrums für zeitgenössischen Tanz, Hochschule für Musik und Tanz, Köln)

Zu dem Aktionsbündnis gehören der Kölner Kulturrat, das Deutsche Tanzarchiv Köln, die Freie Tanzszene Köln, die Freie Volksbühne Köln, die Freunde der Tanzkunst am Deutschen Tanzarchiv Köln, die Gesellschaft für Zeitgenössischen Tanz NRW, die Hochschule für Musik und Tanz Köln , das Institut für Tanz und Bewegungskultur der Deutschen Sporthochschule Köln  der Verein KunstSalon und die Sektion „tanzsociety“ , das NRW- Landesbüro Tanz ,Tanz in Schulen Köln,  der Verein tanZkoeln sowie die Theatergemeinde Köln.

Kölner FDP: Tanzgastspiele retten – städtischen Zuschuss durch „Tanz-Euro“ entlasten

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln schlägt vor, die Tanzgastspiele für die Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 durch Einführung eines sogenannten „Tanz-Euros“ zu finanzieren, der künftig auf alle Kartenverkäufe der Bühnen erhoben werden soll.  Dafür hat sie einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag beim zuständigen Gremium eingereicht. Ein annähernd deckender Beitrag, so ist dem Antrag der FDP zu entnehmen, wäre über die lineare Erhebung von zwei Euro auf jede verkaufte Karte zu erreichen (ca 275.000. x 2€). Die konkrete Ausgestaltung über die verschiedenen Preisgruppen solle bei Erhalt des Ertragsvolumens der Betriebsleitung überlassen werden, so das Antragsschreiben weiter. 

Autor: dd