Vom 16. Juli bis zum 18. August gibt es die Neuauflage des Kölner Sommerfestivals in der Philharmonie.

Köln | Das Sommerfestival hat schon lange seinen festen Platz im Kölner Kulturjahr. 2018 kamen 38.000 Zuschauer trotz der Rekordhitze in die angenehm temperierte Philharmonie – eine Auslastung von gut 80 Prozent. Vom 16. Juli bis zum 18. August gibt es die 32. Ausgabe des Festivals mit insgesamt fünf Programmpunkten vom modernen Ballett und irischen Stepptanz über zwei erfolgreiche Musicals bis zu den Motown-Klassikern.

Zum ersten Mal in Deutschland zu sehen ist das Complexions Contemporary Ballet aus den USA, das vom 16. bis zum 21. Juli an den Rhein kommt. Mit der innovativen Mischung aus Klassik, Ballett und Popkultur sorgt die Truppe um die ehemaligen Solisten der Ailey-Company Dwight Rhoden und Desmond Richardson regelmäßig für Furore. Mit „Star Dust – From Bach to Bowie“ haben sie ein zweiteiliges Programm mit zwei Deutschlandpremieren im Gepäck: Das Stück „Star Dust“ ist eine Hommage an die Pop-Ikone David Bowie. Mit ihrer Ausdruckskraft entfachen die 16 Tänzer eine regelrechte Tanzexplosion, so bunt und so extravagant wie der Jahrhundertkünstler selbst. Insgesamt elf Bowie-Hits gehören zum Programm von „Heroes“ über „Let’s dance“ bis zu „Space Oddity“. 

Mit Bach 25 zeigt die Company die ganze Bandbreite ihres Könnens zur Musik des großen Barockmeisters Johann Sebastian Bach und seines Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach. Die Deutschlandtournee zählt zu den Höhepunkten des Jubiläumsjahrs, mit dem die Company ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Sie zählt aktuell zu den angesagtesten Tanzkompanien in den Vereinigten Staaten. 

Kaum eine Geschichte bewegt die Menschen bis heute wie der Untergang der Titanic. Das gleichnamige Musical kommt vom 23. bis zum 28. Juli in die Philharmonie. Es versteht sich nicht als Hommage an den Kinofilm der 90ermit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet als Liebespaar, sondern widmet sich der Geschichte hinter dem Mythos Titanic, die 1912 gesunken ist. Das Stück blickt auf die Einzelschicksale, der Menschen, die den Untergang miterleben mussten. Es geht auch um die Wünsche und Träume, mit denen die Passagiere an Bord des Luxusschiffes gegangen sind. 

Dieeindringliche und sorgfältig recherchierte Vorlage zeichnet ein facettenreiches Bild der „schwimmenden Stadt“ und der über 2000 Passagiere und Besatzungsmitglieder. Portraitiert werden unter anderem den ehrgeizige Schiffsarchitekt Thomas Andrews, der noch an seinen Bauplänen feilt als die Titanic bereits sinkt, die junge Irin Kate McGowan, die von einem besseren Leben in den USA träumt und den wohlhabende Geschäftsreisende Isidor Straus, dessen Ehefrau Ida sich weigert, ohne ihn in eines der Rettungsboote zu steigen und stattdessen mit ihm zusammen auf dem sinkenden Schiff bleibt.Bereits die Original Broadway Produktion erhielt fünf Tony Awards, unter anderem als bestes Musical. Im Sommer kommt die Londoner Neuinszenierung mit deutschen Übertiteln nach Köln. 

Es ist das Hippie-Musical schlecht hin – vom 30. Juli bis zum 4. August ist „Hair“ beim Sommerfestival zu sehen. Entstanden ist es Ende der 60er Jahre – eine Zeit, in der der Vietnamkrieg tobte und die Jugend begann, sich gegen das Verstaubte und Althergebrachte zu erheben. Es war eine Welt, die massiv in Schräglage geraten war. Damit ergibt sich der Bezug zur heutigen Situation rund um den Globus, die nicht nur durch den Klimawandel und die vielen Kriege höchst bedrohlich wirkt, und die dafür sorgt, dass junge Menschen wieder für ihr Anliegen auf die Straße gehen. 

Auch 50 Jahre nach seiner Uraufführung hat das Musical nichts von seinem energiegeladenen Esprit eingebüßt. „Hair“, ist nicht nur eine Geschichte über das Aufbegehren der New Yorker Hippie- Jugend mit Flower-Power und cooler Musik gegen das Establishment, sondern auch ein Meilenstein der Popkultur. Voller Träume, Visionen und der großen Hoffnung auf Frieden feiert es mit seinem Grammy-prämierten Soundtrack und Hits wie „Aquarius“ und „Let the Sun Shine In“ das Leben und die Liebe. In London war die Jubiläumsproduktion bereits zu sehen und wurde mit dem WhatsOnStage Award ausgezeichnet. Jetzt ist die Neuproduktion auch in Köln zu erleben. 

Irish Celtic, die einzige Tanzshow mit eigenem Irish Pub, begeistert das Publikum in auf der ganzen Welt. Seit 2012 haben das hervorragende Stepp-Ensemble und die traditionelle Live-Band bei über einer Millionen Zuschauern für Stimmung gesorgt. Dabei führten sie Gastspiele um denganzen Globus, unter anderem nach Australien, Neuseeland, Hongkong und in viele Länder Europas. Vom 6. bis zum 11. August kommt die Show in die Philharmonie. 

Stilechter Rahmen für die einzigartige musikalische und tänzerische Energie ist der Pub des alten Raubeins Paddy – das Irish Celtic. Das geschichtsträchtige Lokal hat schon viel erlebt, wovon sein Besitzer mit großer Begeisterung fabuliert. Als Erzähler führt er mit bärbeißigem Humor in unzähligen Anekdoten durch die Geschichte Irlands, vom keltischen Ursprung bis in die heutige Zeit.

Zum Finale kommt „The Sound of Classic Motown zurück nach Köln. Dort war das erste Gastspiel im Januar schnell ausverkauft. Nun kehrt die Show vom 16. bis zum 18. August zurück nach Köln. Motown ist eine Legende. Der Name dieses sagenhaften Plattenlabels steht für No.1-Hits am laufenden Band, glamouröse Acts und eine regelrechte Revolution der Popmusik. Noch heute versprüht er einen besonderen Zauber. Weltstars gingen aus dem Hause Motown hervor, die für immer Ikonen bleiben werden: The Jackson 5, Diana Ross und die Supremes, Diana Ross, Stevie Wonder, The Temptations, Marvin Gaye, The Four Tops und viele mehr. Bei den Konzerten in der Philharmonie gibt es eine Auswahl der weltberühmten Hits. Durch den Abend mit zehn Leadsängern und einer Liveband führt der Entertainer Ron Williams. 

Service: Karten für das Kölner Sommerfestival gibt es unter Telefon 0221/280280.

koelnersommerfestival.de

Autor: Von Stephan Eppinger | Foto: Sharen Bradford
Foto: Complexions Contemporary Ballet kommt aus den USA mit ihrer Hommage „Star Dust  – from Bach to Bowie“ zum Kölner Sommerfestival in die Philharmonie. | Foto: Sharen Bradford