Köln | Politisches Kabarett hat in Köln in den letzten sechs Jahren eine Heimat beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Region Köln und dort einen Verfechter in der Person des Kölner DGB-Vorsitzenden Andreas Kossiski. Der DGB veranstaltet in diesem Jahr alleine ohne die Volkshochschule Köln – bisher Mitveranstalter – die „Streithähne“ das 7. Kölner Festival des Politischen Kabaretts in der Volksbühne am Rudolfplatz. Für Kossiski eine Rückkehr an einen für Gewerkschaften wichtigen Ort der Volksbildung, auch wenn er dies heute so in der historischen Form nicht mehr ist. Mit dabei Fatih Cevikkollu, Ulan & Bator, Martin Zingsheim, Onkel Fisch und der Grandseigneur des Kabaretts Werner Schneyder um nur einige zu nennen.

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Andreas Kossiski will mit den Mitteln des politischen Humors auf gesellschaftliche Themen aufmerksam machen und den aktuellen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft tiefer auf den Grund gehen. Darum fördere der DGB die 7. „Streithähne“. Das Festival sei wichtig, vor allem vor dem Hintergrund, dass vier Wochen zuvor Populisten in die Stadt kämen und Kossiski meint damit den Bundesparteitag der AfD. Vier Veranstaltungen bietet das Festival vom 19. bis 25. Mai in der Kölner Volksbühne. Für den Kabarettisten Robert Griess, der auch künstlerischer Leiter des Festivals ist, ist das Kabarett eine demokratische Kunstform. Die Künstler können auf der Bühne sagen, was sie wollen, es gebe keine Vorschriften und so könne mit Humor politische Kritik geübt werden. Kabarettisten, so Griess, machen schwere Themen leicht, bezögen Stellung und besetzten Standpunkte im öffentlichen Diskurs.

Das bietet das 7. Kölner Festival des Politischen Kabaretts an vier Abenden: Am Eröffnungsabend dreht sich alles um „Satire? Freiheit? Satirefreiheit!“ mit Ulan & Bator, Timo Wopp, Martin Zingsheim und Robert Griess. Die Eröffnungsgala findet am Freitag, 19. Mai statt.

Am folgenden Samstag, 20. Mai, stürmen unter dem Titel „Europa!? – Ja? Nein? Weiss nicht? Vor allem Kabarettisten aus der Dachregion die Bühne. Uta Köbernick aus der Schweiz, Stefan Waghubinger, Gunkl aus Wien, der so Robert Griess hochphilosophisches Kabarett aus Wien zelebriert und Sebastian Schnoy, der historisch tiefes Kabarett bietet treffen sich hinter, vor und auf der Bühne der Volksbühne.

Bei den beiden letzten Veranstaltungen stehen die Promis auf der Bühne. Am Mittwoch, 24. Mai, gibt es die Extra-Schlachtplatte. Zehn Jahre-Jubiläums-Endabrechnung ist der Untertitel für den Abend mit Fatih Cevikkollu, Jens Neutag, Onkel Fisch, Ape & Feuerstein, Matthias Reuter, Maria Grund Scholar und Robert Griess. Die Gäste erwartet Ensemble Kabarett mit Haltung, versprechen zumindest Fatih Cevikkollu und Onkel Fisch.

Am Donnerstag, 25. Mai schaut Werner Schneyder auf seiner Abschiedstour in der Kölner Volksbühne vorbei und präsentiert „Das war´s von mir“ mit dem Versprechen Best of Kabarett und Best of Chanson. Schneyder ist 80 und blickt auf ein bewegtes Leben, zwischen Journalismus, Sportkommentator und Bühne zurück. Er kennt sie die großen Bühnen des Kabarett, wie die Münchner Lach- und Schiessgesellschaft oder das Düsseldorfer Kommödchen. Spötter sagen, es sei Schneyders dritte Abschiedstournee.

Robert Griess fasziniert am Kabarett auch seine Vielfalt und wie wenig man brauche, außer einem losen Mundwerk, um Kabarett zu spielen. Eine Kneipe, eine umgestürzte Bierkiste und schon könne es losgehen. Jeden Abend so Griess fänden in Deutschland 1.000 bis 1.500 Kabarettaufführungen, von der kleinsten Kneipe bis zur Lanxess Arena. Die Szene, die schon einmal totgesagt werde, sei total lebendig und vielfältig, so Griess.

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„Streithähne“

1. Kölner Festival des Politischen Kabarett

19. bis 25. Mai 2017

Beginn jeweils 20:00 Uhr

Volksbühne am Rudolfplatz

Karten: 29,50 Euro
Karten an allen Vorverkaufsstellen

Autor: Stefan Ehrhardt, Andi Goral