Hamburg/Berlin | Schauspieler Dieter Pfaff ist tot. Der 65-Jährige starb am Dienstagmorgen (5. März) gegen 08.00 Uhr zu Hause im Kreise seiner Familie in Hamburg, wie seine Managerin Sibylle Flöter am Mittwoch auf dapd-Anfrage sagte. Er sei „friedlich eingeschlafen“. Zuvor hatte bereits die „Bild“-Zeitung (Onlineausgabe) seinen Tod gemeldet. Bei Schauspielkollegen und Fernsehmachern stieß die Nachricht auf Bestürzung.

Pfaff starb laut Managerin infolge eines Krebsleidens. Vor rund einem halben Jahr war bei dem in Dortmund geborenen Schauspieler Lungenkrebs diagnostiziert worden. Anfang Februar hatte Pfaff noch der „Bild“ gesagt: „Der Krebs ist weg.“

Bekannt wurde er unter anderem durch seine Hauptrolle des Anwalts Gregor Ehrenberg in der ARD-Serie „Der Dicke“, die unter Federführung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) entstanden ist. Darin verkörperte er seit 2005 die Hauptrolle als Rechtsanwalt Gregor Ehrenberg, der sich in Hamburg mit viel Herz und Verstand um die Probleme der Menschen kümmert. Die Dreharbeiten für die fünfte Staffel begannen Mitte Februar in Hamburg. Es war geplant, dass Pfaff im April dazustößt.

Pfaffs früherer Weggefährte Uwe Ochsenknecht kondolierte den Angehörigen des verstorbenen Kollegen. „Meine Gedanken sind heute bei Dieter Pfaff und seiner Familie. R.I.P“, schrieb er über den Kurznachrichtendienst Twitter. „R.I.P.“ ist die international gebräuchliche Abkürzung für „Ruhe in Frieden“. Ochsenknecht hatte in der zwischen 1995 bis 2000 gedrehten Serie „Die Straßen von Berlin“ mit Pfaff zusammengespielt. Schauspieler und Komiker Michael Kessler meldete sich auf Twitter ebenfalls mit einem kurzen Statement zu Wort: „R.I.P. Dieter Pfaff“.

„Volksschauspieler erster Güte“

Der NDR bekundete seine Trauer. „Wahrhaftig, beharrlich, einfühlsam und von einzigartiger Präsenz: So war Dieter Pfaff als Schauspieler“, sagte Intendant Lutz Marmor in Hamburg. Diese Eigenschaften machten ihn unverwechselbar. Pfaff sei der ARD und dem NDR eng verbunden gewesen. „Mit seinem Tod verliert das deutsche Fernsehen eine wichtige Persönlichkeit. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie“, sagte Marmor.

ARD-Programmdirektor Volker Herres würdigte Pfaff als mutigen Schauspieler, der sich immer wieder an schwierige Stoffe gewagt habe. „Komplizierte Situationen und eigenwillige Charaktere waren sein Metier – nicht nur als Anwalt Ehrenberg, sondern auch als Psychotherapeut Bloch“, sagt er. „Er wusste, was Fernsehen alles zu leisten vermag, und hat dem Medium unvergleichbare Filme und Serienpersönlichkeiten geschenkt“, sagte Herres.

Auch beim WDR, der die Fernsehserie „Bloch“ in Kooperation mit dem SWR produzierte, wurde der Tod von Pfaff mit Bestürzung aufgenommen. „Dieter Pfaff wird fehlen – als Mensch, als Kollege und als Schauspieler“, sagte WDR-Programmbereichsleiter Gebhard Henke.

Das ZDF reagierte ebenfalls auf den Tod von Pfaff, der in vielen Fernsehfilmen des Senders zu sehen war. „Mit Dieter Pfaff verlieren wir einen unserer ganz großen Schauspieler“, sagte ZDF-Fernsehspielchef Reinhold Elschot. „Dieter Pfaff war ein Volksschauspieler erster Güte, das Publikum und wir werden ihn sehrvermissen.“

Autor: Holger Vieth und Anna Ringle-Brändli, dapd | Foto: Roberto Pfeil/dapd
Foto: Der Schauspieler Dieter Pfaff in Koeln am Set bei den Dreharbeiten für den WDR-Fernsehfilm „Bloch – Die Lavendelkoenigin“ Das Foto entstand am 6. Juni 2012