Düsseldorf | Eine Realsatire über Mutterliebe, eine Betrachtung des Heimatbegriffes und intime Gespräche mit einem Koma-Patienten sind drei Themengebiete der zehn Hörspielprojekte, die die Film- und Medienstiftung NRW im März in der ersten Sitzung des Jahres mit einem Stipendium gefördert hat. Insgesamt wurden 37.000 Euro für Arbeitsstipendien und Produktionsförderungen vergeben.

„Oxytocin/Mutter!“, Autor: Matthias Kapohl, Köln

Realsatire und konfrontativer Kommentar zur aktuellen „Erosion der Gesellschaft“ am Beispiel des Statussymbols „Kind“. In einer Collage aus inszenierten O-Tönen gut situierter Mütter mischen sich fiktive Statements, Dialoge, Songs und eine Spieleshow unter der Beigabe des Kuschel- und Gebärhormons Oxytocin zur ultimativen Mütter-Horror-Monstershow (4.000 Euro).

„Heimat 2.0“, Autor: Jan Tengeler, Köln        

Eine „unjüdische Jüdin“, Hazel Rosenstrauch, und ein „normaler Deutscher“, der Regisseur, unterhalten sich über einen Begriff der lange verpönt war und gerade wieder viel diskutiert wird. Weitere Gespräche, Gedichte und email-Korrespondenzen zwischen den beiden sollen von den Klängen bekannter aber dekonstruierter und verzerrter Volksmusik erweitert und kontrastiert werden (3.000 Euro).

„Sprechen“, Autoren: Claudia Kattanek und Andreas von Westphalen, Köln

Ein Mann liegt im Koma. Seine engen Freunde besprechen Diktiergeräte für ihn, damit er ständig ihre Stimmen hört. Sie integrieren das Diktiergerät in ihren Alltag und die Monologe werden zunehmend intimer und bringen einige Enthüllungen. Was bedeutet Freundschaft, neben Berufs- und Familienalltag? Ist das überhaupt noch möglich? Wie gut kennen wir unsere Freunde? (3.000 Euro).

Die Mitglieder des Beraterstabs waren: Christiane Florin, Christ & Welt, Volker W. Degener, Verband Deutscher Schriftsteller in NRW, Georg Bühren, WDR. Zuständige Förderreferentin für Hörspiel bei der Film- und Medienstiftung NRW ist Anke Morawe.

Der nächste Einreichtermin ist der 7. Juni 2013.

Autor: dd