Köln | „Die Kinoszene in NRW ist außerordentlich vielfältig. Die Digitalisierung ist abgeschlossen und wir haben das Kinosterben einigermaßen im Griff. Beim Film- und Kinokongress ging es jetzt in Köln darum, wie man noch besser um junge Zuschauer kämpfen kann“, sagt die Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Petra Müller, am Montagabend bei der Verleihung der Kinoprogrammpreise im Gloria.

Insgesamt gingen Preisgelder in Höhe von 423 000 Euro an 67 Kinos in Nordrhein-Westfalen. Geehrt wurden in Köln und der Region unter anderem das Scala Cinema in Opladen sowie das Odeon, das Cinenova, das Metropolis, das Off-Broadway, das Theater am Weißhaus und die Filmpalette in Köln. Das letztere Kino ist zusammen mit drei weiteren Kinos in NRW das höchstdotierte bei der 25. Auflage des Preises.

Durch die Verleihung führte Comedy-Star Carolin Kebekus wie gewohnt unterhaltsam, bissig und pointensicher. Zu den prominenten Preispaten gehörten unter anderem Axel Stein, Peter Lohmeyer, Adolf Winkelmann, Ulrich Noethen, Margarita Broich und Moritz Bleibtreu. Sie brachten auch exklusive Trailer ihrer neuen Kinoproduktionen mit ins Gloria. Dazu zählten „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“, „Junges Licht“, „Das Tagebuch der Anne Frank“ und „Die dunkle Seite des Mondes“. Gezeigt wurden auch Ausschnitte aus „Der Kuaför aus der Keupstraße“, der als Dokumentarfilm sich mit dem Nagelbombenanschlag der NSU auseinandersetzt.

Eine besondere Ehrung gab es für Schauspielerin und Filmakademie-Präsidentin Iris Berben. Sie wurde für ihr Wirken für das deutsche Kino und den deutschen Film aber auch für ihr gesellschaftliches Engagement gegen rechte und rassistische Strömungen in der Gesellschaft mit dem Herbert-Strate-Preis geehrt. Das Preisgeld in Höhe von 20 000 Euro fließt in ein Projekt der Filmakademie, bei dem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gemeinsam mit gleichaltrigen deutschen Jugendlichen gemeinsame Filme produzieren.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Preisträgerin Iris Berben