Heidelberg | Der Heidelberger Professor für Medienbildung, Thorsten Lorenz, geht davon aus, dass sich die Produktion von Filmen und Serien während der Coronakrise auch beim Zuschauer bemerkbar macht. „Daily-Soaps, die am schnellsten umgeschrieben und angepasst werden können, werden bald ein neues, wenn Sie so wollen: ein Corona-Format haben. Es wird in Räumen auf Distanz gedreht, weniger Stunts, kein Anschreien, Proben mit Mundschutz“, sagte Lorenz dem „Mannheimer Morgen“ (Mittwochausgabe).

Der Wissenschaftler mahnte zudem, dass Macher von aufwendigeren Produktionen Lehren aus der Coronakrise ziehen müssten. Große Kinoproduktionen lägen auf „unabsehbare Zeit brach“. Die Branche werde sich „über vieles Gedanken machen müssen. Die Frage ist, ob wir in Zukunft mehr kleinere, einfachere Produktionen sehen werden, bei denen man auf aktuelle Ereignisse besser reagieren kann“, sagte Lorenz. Es sei problematisch, dass man Drehbücher, die vor der Coronakrise geschrieben worden seien, „nun in der Schublade belässt und wartet, bis Corona wieder vorbei ist, um weiterzumachen, als wäre nichts gewesen“, so der Medienwissenschaftler.

Autor: dts