Berlin | Die Schauspielerin Sibel Kekilli beklagt Rassismus im Filmgeschäft. Sie kenne Rassismus „von klein an“, schreibt sie in einem persönlichen Text für die Wochenzeitung „Die Zeit“ zur aktuellen Rassismus-Debatte. „Ich bin mir sicher, dass ich wegen meiner türkischen Herkunft auch weniger und andere Rollen bekomme.“

So habe ein Regisseur einmal die bereits gegebene Zusage für eine Hauptrolle in seinem Film aus rassistischen Motiven zurückgezogen. Es frustriere sie, dass Medienvertreter immer wieder irritiert seien, wenn sie „keine Türkin spielen“ würde. „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ würden als Schauspieler nicht die gleichen Chancen bekommen: „Gleich gut zu sein reicht hier definitiv nicht.“

Kekilli habe die Erfahrung gemacht: „Ich bin für die Türken zu deutsch, für die Deutschen nicht deutsch genug.“ Sie wünscht sich deshalb ein Ende jeglichen „Schubladendenkens“.

Autor: dts